2025 jährt sich die Erinnerung an die Bauernkriege und an Thomas Müntzers Todesjahr zum 500. Mal. Zumal für die mitteldeutsche Geschichte sind diese Ereignisse und die Rolle des zuletzt in Mühlhausen wirkenden Müntzer, der vom Lutherschüler zu einem seiner schärfsten und bekanntesten Gegner wurde, von zentraler Bedeutung. Das Leben und Schicksal Müntzers, den heute immer noch über 50 weiterführende Schulen im Namen tragen, ist überdies ein gängiges Thema im Religions- und Geschichtsunterricht der Sek I.
In dieser Übung sollen die Ereignisse der Bauernkriege analysiert und deren soziale und religiöse Ursachen mittels kritischer Quellenlektüre aufgezeigt werden. Darauf aufbauend wird ihre historische und kulturgeschichtliche Bedeutung erörtert. Daneben wird das Verhältnis Müntzers zu Luther eine größere Rolle spielen.
Luthers Positionierung gegenüber den aufständischen Bauern sowie deren vergebliche Hoffnung auf Luthers Unterstützung werden historisch-theologisch kontextualisiert. Auch die Rezeption Luthers, der wegen seines Agierens im Bauernkrieg als „Fürstenknecht“ bezeichnet wurde, wird untersucht. In diesem Kontext wird auch die unterschiedliche Darstellung von Luther und Müntzer in Schulbüchern der BRD und DDR kritisch verglichen. |