Kommentar |
Das 19. Jahrhundert gehört zu den eher vernachlässigten Zeiträumen der Kirchengeschichte. Allerdings wurden in dieser Zeit die wesentlichen Weichenstellungen gestellt, für die Rolle der Kirche in der Moderne. Alle grundlegenden Problemkonstellationen unserer Gegenwart haben, sind im 19. Jahrhundert angelegt. Die Vorlesung rückt die Bedeutung der Säkularisierung, also des zunehmenden kirchlichen Bedeutungsverlustes in der Gesellschaft, in den Vordergrund. Insbesondere die soziale Frage und die Reaktionen der Kirchen auf diese Herausforderung sind auch heute noch von großer Relevanz.
Im Verlauf schreitet die Vorlesung zentrale Ereignisse ab, die das Verhältnis zwischen Kirche und Gesellschaft wesentlich beeinflusst haben: die Französische Revolution und die napoleonische Zeit, die Revolutionen und Reaktionen in der Mitte des Jahrhunderts sowie die Rolle der Kirche im Deutschen Kaiserreich seit 1870. Einen Schlusspunkt bildet das Ende des Ersten Weltkriege im Zuge dessen sich die Lage der Kirche nochmals grundlegend ändern sollte. |
Literatur |
M. Greschat (Hg.), Vom Konfessionalismus zur Moderne. 6., durchgesehene Auflage, Göttingen 2021 (Kirchen- und Theologiegeschichte in Quellen, Bd. 4). W.-D. Hauschild, Lehrbuch der Kirchen- und Dogmengeschichte, Bd. 2: Reformation und Neuzeit, Gütersloh ³2005. M. Friedrich, Kirche im gesellschaftlichen Umbruch. Das 19. Jahrhundert, Göttingen 2006. L. Grane, Die Kirchen im 19. Jahrhundert. Europäische Perspektiven, Göttingen 1987. |