Kommentar |
Um Arbeitskräfte und das soziale Leben insgesamt zu reproduzieren, setzen kapitalistische Gesellschaften trotz ihrer Ausrichtung auf Lohnarbeit massenhaft unbezahlte Arbeit ein, vor allem weibliche Arbeit im Haushalt. Selbst wenn Tätigkeiten dieser Art professionalsiert werden, sind sie häufig unterbezahlt, haben also im Vergleich zu anderen unbezahlte Anteile. Die feministischen Theorien zu diesem Komplex, die in den 1970er Jahren entwickelt wurden, haben zur Zeit Konjunktur. Im Seminar wollen wir klassische und neuere Texte zur Theorie sozialer Reproduktion von Mariarosa dalla Costa bis zu Tithi Bhattacharya lesen und diskutieren. Im Zentrum steht dabei die Frage, in welchem Sinn unbezahlte Reproduktionsarbeit ausgebeutet wird - nicht zuletzt in Bezug zur Ausbeutung bezahlter Arbeit, wie sie Marx analysiert. |