Wie ist das Sein des Menschen konstituiert? Wie wird es durch existentielle Angst (anxiety) beeinflusst und kann Mut dazu beitragen, den Menschen näher zu sich selbst und zu Gott zu bringen? Mit seinem 1952 erstmals erschienenen Buch „Der Mut zum Sein“, das sich diesen und ähnlichen Fragen widmet, wurde Paul Tillich (1886–1965) zu einem der bekanntesten und (auch abseits der akademischen Theologie) meistgelesenen Theologen seiner Zeit in den USA und Europa. Zentrale Themen des Buches sind Gewissheit, Zweifel und Glaube sowie die Frage, wie der Mensch als Geschöpf in der Gegenwart bestehen kann.
Tillich sucht in „Der Mut zum Sein“ theologisch anzuknüpfen an bedeutende philosophisch-existentialistische Positionen wie die Martin Heideggers und Jean-Paul Sartres und bemüht sich um eine Gesellschaftsanalyse seiner Zeit. Ob und inwiefern Tillichs Analyse auch heute Bestand hat und haben kann, soll ebenfalls in der Übung thematisiert werden.
Es handelt sich um eine Lektüreübung, in der ein Werk eines Theologen gemeinsam gelesen, in seiner Tiefe analysiert und besprochen werden wird. Dabei wird auch Raum sein für eigene Überlegungen zum menschlichen Sein, zu Glaube, Angst und Mut in theologischer Hinsicht. |