Kommentar |
Obwohl das deutsche koloniale Projekt bereits 1919 mit dem Versailler Vertrag offiziell für beendet erklärt wurde, fiel die Vergangenheit danach keineswegs dem Vergessen anheim. Vielmehr konnte die jüngere Kolonialgeschichtsschreibung zeigen, dass sich in der Zwischenkriegszeit und erneut nach dem Zweiten Weltkrieg in beiden deutschen Staaten ein eigentümliches Muster aus Amnesie, nostalgischem Erinnern und (imperialismus-)kritischer Aufklärung herausbildete. Das Seminar fragt daher einerseits nach den Ursachen für die Konjunkturen kolonialer Themen und untersucht andererseits deren Bedeutung in Politik, Öffentlichkeit und Wissenschaft.
Literaturempfehlungen: Sebastian Conrad, Rückkehr des Verdrängten? Die Erinnerung an den Kolonialismus in Deutschland 1919-2019, in: ApuZ vom 27.9.2019; http://www.bpb.de/apuz/297599/rueckkehr-des-verdraengten-die-erinnerung-an-den-kolonialismus-in-deutschland-19192019 |