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Französische Moralistik - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 82316 Kurztext
Semester SS 2013 SWS
Teilnehmer 1. Platzvergabe 0 (manuelle Platzvergabe) Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 20
Rhythmus Jedes Semester Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 1-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Fr. 12:00 bis 14:00 c.t. w. 12.04.2013 bis
12.07.2013
August-Bebel-Straße 4 - SR 023 Di Maria, Diana ( verantwortlich ) findet statt  
Gruppe 1-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Di Maria, Diana verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Romanistik
Inhalt
Kommentar

Im August 2012 schreibt Tobias Becker im Kulturbeiheft des Spiegel, unter dem Titel "Auf die Länge kommt es an":

"Twitter ist [...] die anregendste Aphorismensammlung unserer Zeit. Ein Aphorismus [...] ist kurz, konzise, rhetorisch markant, nichtfiktional und steht für sich allein [...]. Ein Genre der Gegensätze: knapp gefasst, aber weit gedacht, pointiert formuliert, aber metaphorisch offen, sehr subjektiv auf den Begriff gebracht, aber mit Anspruch auf Allgemeingültigkeit. [...] Gut möglich, dass Schnitzler, Schopenhauer und Pascal heute twittern würden."

Mit seiner These, dass Twitter unter anderem auch ein Medium sei, um die "verstaubte Altherrengattung" des Aphorismus wieder "hip" zu machen, führt Becker uns vom Smartphone des 21. Jahrhunderts in den literarischen Salon der "grandes dames" von Paris, und zwar in die Zeit, als der Aphorismus in den Handbüchlein und Maximensammlungen der Französischen Moralisten seine Hochphase erreichte: das Frankreich des 17. Jahrhunderts.

Die Welt der Salons im klassischen Jahrhundert unter Louis XIV. waren - neben Versailles - der Umschlagplatz der literarisch versierten höfischen Gesellschaft und somit der Nährboden der Kunst des Aphorismus. Hier beobachteten die großen Meister der Moralistik die Gesellschaft und schrieben ihre Beobachtungen in kurzen, prägnanten Aufzeichnungen nieder. Die gesammelten Aufzeichnungen La Rochefoucaulds, La Bruyères, der Madame de Sablé, Pascals oder Saint-Évremonds gehören gleichzeitig zum rhetorischen Fundus, aus dem sich der "honnête homme" für seine geistreichen Konversationen bedienen kann. Im 18. Jahrhundert findet sich moralistisches Gedankengut inzwischen bei zahlreichen Autoren. So hat neben den zentralen Moralisten Vauvenargues, Chamfort und Rivarol auch Montesquieu moralistische Notizen gesammelt, und die moralistische Methode der Menschenbeobachtung hält Einzug in die unterschiedlichsten literarischen Gattungen.

Ausgehend von einem kurzen Rückblick auf die antiken Vorbilder und die europäischen Vorläufer der Moralistik, allen voran Epiktet, Montaigne und Gracián, wird sich das Seminar vor allem mit den großen Französischen Moralisten des 17. & 18. Jahrhunderts beschäftigen, aber auch Ausblicke geben auf die von diesen beeinflusste "europäische Moralistik" vom 19. Jahrhundert (Schopenhauer, Nietzsche) bis heute, und die Aphoristik und Moralistik des klassischen Jahrhunderts auf ihre Zeitlosigkeit und Alltagstauglichkeit für die Gegenwart hin prüfen.

Literatur

Ein Reader mit den Primärtexten wird Ende März online bereitstehen. Weitere Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Zugangsdaten erfragen Sie bitte per mail direkt bei mir: diana.dimaria@uni-jena.de

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2013 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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