Wilhelm Herrmann: Ethik - Einzelansicht

Wilhelm Herrmann (1846-1922) war vermutlich der wichtigste Vertreter der evangelischen Ethik um 1900. Als Professor für systematische Theologie in Marburg war er der Lehrer sowohl von Rudolf Bultmann als auch von Karl Barth. Seine Ethik (1901; ⁵1913) ist ein Klassiker der theologischen Ethik. Sie bietet allerdings vielmehr als eine Ethik im landläufigen Sinne. Sie versucht zu klären, wie der Mensch in der Ethik zu sich selbst findet. Die Ethik wird entsprechend zum Ausgangspunkt für das Verständnis des christlichen Glaubens. Dadurch überwindet Herrmanns Ethik die Unterscheidung zwischen philosophischer und theologischer Ethik.

Wilhelm Herrmann, Ethik (Dietrich Korsch, Hg.), Tübingen, Mohr-Siebeck, 2023 (Arbeitsgrundlage; Anschaffung dringend empfohlen); Falk Wagner, „Wilhelm Herrmann. Theologischer Neukantianismus“, in: Friedrich Wilhelm Graf (hg.), Profile des neuzeitlichen Protestantismus. Bd 2: Kaiserreich, Teil 2, Gütersloh, 1993, S. 251-278 (mit Literaturangaben!); Dietrich Korsch, Glaubensgewissheit und Selbstbewußtsein, Tübingen, Mohr, 1989, S. 74-144 (anspruchsvoll aber grundlegend).

Arbeitsaufwand: 2 St. Vorbereitung pro Sitzung

Bereitschaft zum gemeinsamen Nachdenken

schriftl. Leistungsnachweis

Module: DB ST; The B10; The B4.3; The L11; The M21

Studierende im Hauptstudium