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Proletarische Öffentlichkeit: Aktuelle Perspektiven und Probleme - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 226687 Kurztext
Semester SS 2024 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 25 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 30
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Standardbelegung Wintersemester ab Mitte August/ Sommersemester ab Mitte Februar
Abmeldefristen A1-Belegung ohne Abmeldung    19.02.2024 09:00:00 - 26.03.2024 08:29:59   
A2-Belegung mit Abmeldung 2 Wochen    26.03.2024 08:30:00 - 16.04.2024 23:59:59   
A3-Belegung ohne Abmeldung    17.04.2024 00:00:01 - 19.08.2024 07:59:59    aktuell
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Di. 16:00 bis 18:00 w. 02.04.2024 bis
02.07.2024
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 316   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Sevignani, Sebastian, Akademischer Rat, Dr. phil. verantwortlich
Module / Prüfungen
Modul Prüfungsnummer Titel VE.Nr. Veranstaltungseinheit
GT 1_c Gesellschaftstheorie
P-Nr. : 308781 Hausarbeit oder mdl.Prüfung
308783 Gesellschaftstheorie: Lehrveranstaltung 2
MASOZ10 Orientierungsmodul
P-Nr. : 346512 Orientierungsmodul: Hausarbeit oder mündliche Prüfung Soziologische Theorie
346514 Orientierungsmodul: Seminar
GT 5 Soziologische Zeitdiagnose
P-Nr. : 308711 Hausarbeit oder mdl.Prüfung
GT 5_b Soziologische Zeitdiagnose
P-Nr. : 308851 Hausarbeit oder mdl.Prüfung
GT 5_c Soziologische Zeitdiagnose
P-Nr. : 308861 Hausarbeit oder mdl.Prüfung
308714 Soziologische Zeitdiagnose: Seminar
GT 5 Soziologische Zeitdiagnose
P-Nr. : 308711 Hausarbeit oder mdl.Prüfung
GT 5_b Soziologische Zeitdiagnose
P-Nr. : 308851 Hausarbeit oder mdl.Prüfung
GT 5_c Soziologische Zeitdiagnose
P-Nr. : 308861 Hausarbeit oder mdl.Prüfung
308713 Soziologische Zeitdiagnose: Vorlesung oder Seminar
GT 1 Gesellschaftstheorie
P-Nr. : 308691 Gesellschaftstheorie: Hausarbeit oder mdl.Prüfung
GT 1_b Gesellschaftstheorie
P-Nr. : 308771 schriftlich oder mdl.Prüfung
GT 1_c Gesellschaftstheorie
P-Nr. : 308781 Hausarbeit oder mdl.Prüfung
308693 Gesellschaftstheorie: Lehrveranstaltung 1
GT 1 Gesellschaftstheorie
P-Nr. : 308691 Gesellschaftstheorie: Hausarbeit oder mdl.Prüfung
308694 Gesellschaftstheorie: Lehrveranstaltung 2
GT 1_b Gesellschaftstheorie
P-Nr. : 308771 schriftlich oder mdl.Prüfung
308773 Gesellschaftstheorie: Lehrveranstaltung 2
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Soziologie
Inhalt
Kommentar

Ausgangspunkt unserer Überlegungen im Seminar ist es, dass die meisten Öffentlichkeitstheorien ohne den Rekurs auf die Kategorie „Klasse” und Klassentheorien ohne die Thematisierung von Öffentlichkeit auskommen. Demgegenüber wollen wir aber diese Verbindung konzeptionell-theoretisch und auch analytisch stärken.

Dies ist wichtig, weil Öffentlichkeiten Orte sind, an denen teils konfliktreiche Erfahrungen, die unter kapitalistischen Bedingungen (z.B. im Betrieb, in der Freizeit, als Staatsbürger*innen usw.) machen artikuliert, geteilt, geprägt, interpretiert werden. Die Entstehung von Klassen, der Übergang von latenten sozio-strukturellen zu manifesten Klasseninteressen benötigt neben der Auseinandersetzung mit anderen Klassen auch einer vereinheitlichenden Praxis der „Herstellung der Kommunikationen” (MEW 3: 53). Erfahrungen können klassenbewusst oder nicht-klassenbewusst, emanzipatorisch oder restriktiv organisiert werden, wobei beides nicht notwendig zusammenfällt (z.B., wenn „Klassenbewusstsein” auf Kosten anderer soziale Ungleichheiten gestärkt wird).

Um solche Dynamiken zu verstehen, braucht es ein Verständnis dafür, wie verschiedene Formen von Öffentlichkeit (und Gegenöffentlichkeit) im Zusammenspiel funktionieren und wie sich antagonistische gesellschaftliche Verhältnisse auf die Institutionalisierung unterschiedlicher Öffentlichkeiten auswirken. Dabei ist es wichtig, dass Öffentlichkeiten nicht nur eine kultur­politische Vermittlungsfunktion haben, indem sie Erfahrungen organisieren, sondern sie besitzen auch eine eigene politische Ökonomie: Kommunikationsarbeit, verfügbaren Kommunikationsmittel sowie deren Verteilung müssen berücksichtigt werden, denn dies begrenzt oder ermöglicht den Spielraum für die Organisation von Erfahrungen.

Direkt oder indirekt klassen-sensible Öffentlichkeitstheorien finden sich u.a. bei Jürgen Habermas, Basil Bernstein, Oskar Negt und Alexander Kluge, Gayatri Chakravorty Spivak, Nancy Fraser und im Ansatz der kritischen politischen Ökonomie der Medien und der Kommunikation. Öffentlichkeits-sensible Klassentheorien finden sich z.B. im Anschluss an Antonio Gramsci, insbesondere in den britischen Cultural Studies, etwa bei E.P. Thompson oder Stuart Hall; aber auch bei Axel Honneth.

Im Seminar wollen wir zunächst solche Perspektiven diskutieren und prüfen, was sie uns über den Zusammenhang von Öffentlichkeit und Klasse bzw. die Organisation von Erfahrungen im Kapitalismus verraten und diese Erkenntnisse dann für das Verständnis einzelner Fälle, wie z.B. den Aufstieg des Rechtspopulismus, sozialer Medien oder sozial-ökologischer Transformationsbewegungen fruchtbar machen.  

 

Literatur zur Einführung:

Sevignani, Sebastian. 2020. „Klassenbildung im digitalen Strukturwandel der Öffentlichkeit”. Das Argument. Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften 335: 220–40.

Negt, Oskar. 1975. „Thesen zum Begriff der Öffentlichkeit”. In Politik und Ökonomie - autonome Handlungsmöglichkeiten des politischen Systems: Tagung der Deutschen Vereinigung für politische Wissenschaft in Hamburg, Herbst 1973, herausgegeben von Wolf-Dieter Narr, 461–66. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88629-3_22.

Strukturbaum
Die Veranstaltung wurde 5 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2024 gefunden:

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