Das europäische 17. Jahrhundert wurde mehrmals von Historikern als eine Zeit der politischen, religiösen, klimatischen und mentalen „Krise” (in der englischsprachigen Forschung auch als „the General Crisis” genannt) beschrieben. Das Seminar behandelt die vielschichtigen Umbruchsprozesse, z. B. der Dreißigjährige Krieg und die Türkenkriege, Klimawandel, verstärkte Religiosität und Hexenprozesse, und problematisiert dadurch die Idee der Krise. Inwieweit war die Krise die gelebte Erfahrung der Menschen im 17. Jahrhundert und inwieweit ist sie eine Erfindung der Aufklärung und der Historiker des 20. Jahrhunderts?
Im Rahmen des Basismoduls sollen zentrale Begriffe und Entwicklungen der Frühen Neuzeit diskutiert sowie einen Einstieg in wichtige Forschungsdebatten und grundlegende Quellengattungen gegeben werden. Für die Teilnahme am Seminar sind gute Lesekenntnisse im Englischen notwendig. Ein wesentlicher Teil der Seminarliteratur liegt ausschließlich in englischer Sprache vor.
Einführende Literatur: Michael Jeismann (Hg.): Das 17. Jahrhundert. Krieg und Frieden, München 2000; Hartmut Lehmann / Anne-Charlott Trepp (Hg.): Im Zeichen der Krise. Religiosität im Europa des 17. Jahrhunderts, Göttingen 1999; Geoffrey Parker: Global Crisis: War, Climate Change and Catastrophe in the Seventeenth Century, New Haven 2013. |