Kommentar |
Unsere gegenwärtige westliche Gesellschaft ist maßgeblich von kapitalistischen Strukturen und dem Streben nach Wohlstand geprägt. Diese Aspekte weisen zahlreiche Ursachen und Facetten auf, gehen jedoch gleichzeitig mit einem Anstieg von Konsum und Wohlstand einher. Häufig manifestieren sich diese Entwicklungen in Umweltauswirkungen, insbesondere durch Klimawandel, Umweltverschmutzung und Naturkatastrophen. Auch die soziale Umwelt ist vermehrt betroffen, was zu Unzufriedenheit, Feindseligkeit und sozialen Ungerechtigkeiten führt. Die täglichen Medienberichte über diese Herausforderungen belasten viele Menschen stark. Infolgedessen neigen wir eher dazu, simplen Lösungsansätzen zuzustimmen, auch wenn sie vielleicht unklar und obskur sind. Derartige einfache Lösungen dienen dazu, unser Empfinden zu erleichtern und Halt in einer von Turbulenzen und Krisen durchzogenen Welt zu geben. In diesem Kontext ergeben sich folgende Fragen:
- Wie nehmen Religionen die Herausforderungen des Klimawandels, die Umweltproblematik und des sozialen Wandels wahr?
- Wie positionieren sich das Christentum, der Islam und das Judentum in Bezug auf die sich wandelnde Spiritualität im Internet?
- Kann das Christentum durch sogenannte „Christfluenzer*innen“ eine neue Ausrichtung erfahren?
- Ist es ethisch vertretbar, wenn Vermittler*innen für ihre spirituelle Arbeit entlohnt werden?
- Wie finden neue Trends wie der Gua Sha-Massageroller aus der Traditionellen Chinesischen Medizin Eingang in unsere Drogeriemärkte?
- Warum erlangen New-Age-Bewegungen im Internet so viel Popularität?
- Inwiefern verlagern sich Religion und Spiritualität in unserer modernen Gesellschaft?
- Wie stehen die abrahamitischen Religionen zu den Schlagworten Konsum, Wohlstand und Umwelt?
Diese Fragen sollen im Rahmen des Seminars diskutiert und beantwortet werden. Dabei fließt auch ein Ansatz aus der neuen Esoterikforschung mit ein, die sich mit der vielfältigen persönlichen und gesellschaftlichen Spiritualität auseinandersetzt. Gibt es weitere Aspekte, die Ihnen dazu einfallen? |