Kommentar |
„Media vita in morte sumus“. Der Tod als beständiger Teil des Lebens ist nicht nur Thema dieses Chorals aus dem 8. Jahrhundert, sondern auch Ausdruck einer anthropologischen Konstante, die die Menschen durch alle Zeiten hindurch prägt und immer beschäftigt, sei es persönlich, in Familie, Schule oder Kirchengemeinde. Die Fragen nach dem eigenen Tod, nach einem guten Tod, aber auch die damit verbundenen Fragen nach einem gelingenden Leben wurden im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich beantwortet. Die Unmöglichkeit, dem Tod zu entkommen, regte die Menschen immer zur Kontingenzbewältigung durch Kunst, Literatur, Musik und einer Vielzahl von Riten rund um das Thema Tod an.
Wir wollen uns in der Übung mit der Beantwortung der Fragen nach einem guten Tod und einem gelingenden Leben, wie sie im Laufe verschiedener Epochen erfolgte, beschäftigen. Dazu werfen wir einen Blick in verschiedene literarische, aber auch künstlerische Werke aus Antike, Mittelalter und Reformationszeit. Gleichzeitig werden wir den Blick auch auf aktuelle Formen des Umgangs mit dem Tod richten, indem wir mit verschiedenen Akteuren aus Bestattungswesen, Seelsorge u.a. ins Gespräch kommen. |