Aufgrund eigener Schulerfahrungen und als „Geschichtsverbraucher” im Alltag bringen Sie bereits Vorstellungen darüber mit, wie historische Vermittlung gestaltbar ist und was sie leisten kann. Daran anknüpfend wenden wir uns den Strategien der Aneignung, Darstellung und Präsentation von Geschichte sowohl in der Schule als auch in der Öffentlichkeit zu. Grundlegend sind die erkenntnislogischen Voraussetzungen historischen Denkens, mit denen es weder eine lebendige und erlebbare Geschichte noch die Möglichkeit der besonders populären Zeitreisen in die Vergangenheit gibt.
Geschichte entsteht im Kopf und wird in Abhängigkeit von historischen Fragen, Erkenntnisinteressen und sich ändernden Verstehensbedingungen immer wieder neu gedacht und diskursiv verhandelt. Daran anschließend werden Merkmale historischer Wissensstrukturen (Geschichtsbewusstsein) und Darstellungsfragen (Geschichtskultur) thematisiert: Wozu braucht der Mensch überhaupt Geschichte? Welchen Möglichkeiten und Grenzen unterliegt historisches Denken? Wie wird es lern- und lehrbar? Was folgt daraus für die schulische Vermittlung von Geschichte und für die Planung von Geschichtsunterricht?
Die Vorlesung ist mit dem einführenden geschichtsdidaktischen Seminar im Modul I verbunden und sie endet mit einer gemeinsamen Klausur für beide Lehrveranstaltungen. Klausurtermin: 26.06.2024 (Wiederholungstermin 17.07.2024) 10 - 12 Uhr.
Literatur: Ulrich Mayer u.a. (Hg.): Wörterbuch Geschichtsdidaktik, Schwalbach / Ts., 4. Aufl. 2022; Ulrich Baumgärtner: Wegweiser Geschichtsdidaktik. Historisches Lernen in der Schule, Wien/Köln/Weimar 2019; Thomas Sandkühler/Charlotte Bühl-Gramer/Anke John/Astrid Schwabe/Markus Bernhardt: Geschichtsunterricht im 21. Jahrhundert. Eine geschichtsdidaktische Standortbestimmung (Schriftenreihe BpB, Bd. 10294) Bonn 2018; Christian Kuchler/Andreas Sommer (Hg.): Wirksamer Geschichtsunterricht (Unterrichtsqualität: Perspektiven von Expertinnen und Experten, Bd. 6) Baltmannsweiler 2018.
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