Aktuelle Kontroversen in der politischen Psychologie
Beschreibung:
In diesem Seminar befassen wir uns mit aktuellen Kontroversen der politischen Psychologie. Ausgehend von der Veröffentlichung des Buches „Die Autoritäre Persönlichkeit“ (Adorno et al., 1950) wurden psychologische Unterschiede zwischen links/liberal eingestellten versus rechts/konservativ eingestellten Personen untersucht. Wir werden Forschung zu diesem Thema kennen lernen und ihre Validität und Nützlichkeit diskutieren. Insbesondere werden wir eine mögliche Schwäche dieses Forschungsprogramms, die selektive Auswahl des Untersuchungsmaterials (selective simulus sampling) intensiv diskutieren. Die selektive Auswahl des Untersuchungsmaterials werden wir dann auf weitere Themen anwenden, wie etwa auf Vorurteile und die Frage nach der autoritären Persönlichkeit selbst. Zu diesen Themen werden wir traditionelle Ansätze mit neueren Ansätzen, die Stimulus Sampling ernst nehmen kontrastieren und deren Vor- und Nachteile diskutieren. Ein wesentliches Anliegen des Seminars ist, traditionelle und „bekannte“ Themen kritisch zu evaluieren, deren Interventionsvorschläge kritisch zu diskutieren und neuere und effektivere Interventionen vorzuschlagen.
Themen:
Psychologische Unterschiede zwischen Liberalen und Konservativen (Hibbing et al; Jost et al.)
Stimulussampling und grundlegende Probleme psychologischer Studien (Wells & Winschitl; Kessler et al)
Brunswik trifft politische Psychologie (Kessler & Proch; Fiagbenu, et al plus Kommentar)
Sind Konservative gegen gesellschaftliche Veränderungen? Elad-Strenger et al., Proch et al,
Die autoritäre Persönlichkeit (Duckitt, Wagner et al.,)
Autoritarismus in Singapore (Van Hiel et al.,
Autoritäre Prozesse (Kessler & Cohrs, 2008)
Macht und kollektive Aktionen (Turner 2005; Simon & Oakes 2006)
Vorurteile (Duckitt, 1992; Badaan & Jost)
Vorhersage von Vorurteilen (Sibley & Duckitt, 2008)
Ideologie-Konflikt-Hypothese zu Vorurteilen (Chambers; Brandt)
Vorurteile und soziale Normen (Sherif, 1948; Pettigrew, 1957; Crandall)
Vorurteilsreduktion und Kontakt (Pettigrew & Tropp, Wright et al)
Vorurteilsreduktion ist ein sozialer Prozess (Christ et al, Cehaijic et al) |