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Claude Lanzmanns Kunstwerk „Shoah“. Geschichte eines filmischen Monuments - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Hauptseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 213318 Kurztext
Semester SS 2023 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 20 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 20
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Do. 18:00 bis 21:00 14t. 20.04.2023 bis
06.07.2023
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 318 Doßmann, Axel Dr. phil. ( verantwortlich ) findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Doßmann, Axel , Dr. phil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Historisches Institut
Inhalt
Kommentar

„Das kann man nicht erzählen. Das übersteigt jede mögliche Darstellung”, formuliert einer der Zeugen im Film. „Darüber darf man nicht reden”, konstatiert ein anderer. 1985 brachte der Regisseur Claude Lanzmann mit der Cutterin Ziva Postec sein neunstündiges Filmwerk „Shoah” zum Abschluss und in die Kinos – nach zwölf Jahren Recherche und fünf Jahren Montagearbeit an über 300 Stunden Filmaufnahmen, vor allem Interviews mit Augen- und Ohrenzeugen der nationalsozialistischen Judenverfolgung. Sicht- und hörbar werden Akteure mit höchst unterschiedlichen Perspektiven und Haltungen: verfolgte und widerständige Jüdinnen und Juden, deutsche Täter, polnische Kompliz:innen und warnende Zeug:innen des Massenmords. Lanzmann hat auf historisches Filmmaterial resolut verzichtet, jedoch die historischen Tatorte in Polen mit der Kamera erkundet.

Ein Dokumentarfilm, der das „Undarstellbare” doch vor Augen führt? Ein unantastbares Kunstwerk? „Shoah” wurde 1985 international sehr kontrovers wahrgenommen. Bis heute wird der Film von Geschichts-, Film- und Literaturwissenschaftler:innen unterschiedlich verstanden. Das Hauptseminar unternimmt eine kulturhistorische Würdigung, die Lanzmanns eigene Deutung auch in Frage stellt. Dafür nutzen wir u.a. die ungenutzten Archivaufnahmen aus der Drehphase („outtakes”), um die deutenden Montagestrategien des Regisseurs besser zu verstehen. Es werden grundlegende erkenntnistheoretische, ethische und ästhetische Fragen diskutiert zur angemessenen Darstellung und Erklärung dieses präzedenzlosen Verbrechens, zur Konstruktion von Zeugenschaft und zum Verhältnis von Ort und Wort und von Ton und Bild für historische Erkenntnis.

Bitte beachten: Die erste gemeinsame Sichtung des Films mit Nachgesprächen ist obligatorisch und erfolgt am Freitag, den 14.4., 16.00 bis 21.30 Uhr und am Samstag, den 15.4., 14.00 bis 19.30 Uhr: Carl-Zeiss-Straße 3, Hörsaal 7. 

Literatur

Literatur:
Claude Lanzmann, Shoah. Mit einem Vorwort von Simone de Beauvoir, Düsseldorf 1986; Claude Lanzmann’s Shoah. Key Essays, ed. by Stuart Liebman, Oxford and New York 2007; Claude Lanzmann, Der patagonische Hase. Erinnerungen, Reinbek bei Hamburg 2010; Jennifer Cazenave, An Archive of the Catastrophe: The Unused Footage of Claude Lanzmann's Shoah, Albany 2019; Construction of Testimony: Claude Lanzmann’s Shoah and Its Outtakes, edited by Erin McGlothlin, Brad Prager, and Markus Zisselsberger, Detroit 2020; Sue Vice, Claude Lanzmann´s SHOAH Outtakes. Holocaust Rescue and Resistance, Bloomsbury 2021.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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