Kommentar |
Im Rahmen dieses auf zwei Semester angelegten Hauptseminars soll – angelehnt an die Website https://pogrome1938-niedersachsen.de/ – eine Website zu den Novemberpogromen 1938 in Thüringen realisiert werden, die zum 85. Jahrestag der Pogrome im Herbst 2023 online gehen soll.
Die Pogrome markierten den Übergang von der Ausgrenzung der Juden im Deutschen Reich zu ihrer systematischen gewaltsamen Verfolgung. Auch in Thüringen misshandelte und ermordete der nationalsozialistische Mob am 9. und 10. November 1938 Juden, setzte Synagogen in Brand sowie zerstörte Wohnungen und Geschäfte jüdischer Eigentümer.
In einem ersten Schritt zur Website wurde im WS 2022/23 die ideologie-, sozial- und strukturgeschichtlichen Ursachen, Entwicklungslinien und Folgen der antisemitischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten vor und nach 1938 mit einem Schwerpunkt auf die Ereignisse in Thüringen herausgearbeitet. Im zweiten Schritt soll nun im Sommersemester 2023 in Kooperation mit Lokalforscher:innen, Gedenkstätten und Initiativen in Thüringen die Website erarbeitet werden.
Einführende Literatur: Götz Aly, Wolf Gruner, Susanne Heim, Ulrich Herbert u.a. (Hrsg.): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945. Band 1-9, München, 2008-2013; Christian Gerlach, Der Mord an den europäischen Juden. Ursachen, Ereignisse, Dimensionen, München 2017; Saul Friedländer, Das Dritte Reich und die Juden, München 2008; Peter Hayes, Warum? Eine Geschichte des Holocaust, Frankfurt/New York 2017; Israel Schwierz: Zeugnisse jüdischer Vergangenheit in Thüringen. Eine Dokumentation, Erfurt 2007; Monika Gibas (Hrsg.): Quellen zur Geschichte Thüringens. „Arisierung“ in Thüringen. Entrechtung, Enteignung und Vernichtung der jüdischen Bürger Thüringens 1933-1945, Erfurt 2008. |