Wie können Revolutionen miteinander verglichen werden? – Die leitende These des im Titel dieser Übung angesprochenen Bandes (2015) lautet, dass zumindest ein Merkmal allen Revolutionen gemeinsam ist und gegebene kulturelle Unterschiede überschreitet: Dieses allgemeine Merkmal bestehe im Vorhandensein eines „revolutionären Skripts“. Demnach studierten Revolutionäre oft intensiv, wie frühere Revolutionen sich entfaltet hätten, und leiteten daraus ihre ‚revolutionären Skripte‘ ab. Diese bieten folglich den Rahmen sowie die Grundlinien, nach denen Revolutionäre nach Vorbild oder in Abgrenzung politisch handeln und improvisieren. Im Verlauf können Revolutionäre ihr ‚Skript‘ auch umschreiben.
In dieser Übung lesen und analysieren wir erstens gemeinsam Texte, deren AutorInnen sich vorgenommen haben, diese Theorie an Fallbeispielen vom 17. bis ins 21. Jahrhundert einzulösen. Zweitens werden wir darüber hinaus weitere Fallbeispiele suchen und erörtern, mit welchem wissenschaftlichen Gewinn sich diese Theorie auf sie anwenden lässt.
Literatur: Keith Michael Baker, Dan Edelstein (Hg.): Scripting Revolution. An Historical Approach to the Comparative Study of Revolutions, Stanford Cal. 2015. |