Solomon Northup war ein seit Geburt freier Bürger des amerikanischen Bundesstaates New York. Mit seiner Entführung im Jahr 1841 verlor Northup für zwölf Jahre seine Freiheit. Im Jahr 1853 veröffentlichte er seine Erfahrungen als autobiographische Erzählung unter dem Titel Twelve Years a Slave. Northups Autobiographie gilt neben Onkel Toms Hütte (Uncle Tom’s Cabin, 1852) als eines der bekanntesten und wichtigsten zeitgenössischen Werke gegen die Sklaverei in den USA.
Sie dient uns als Quelle für das Seminar im Basismodul „Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts“. Die wesentlichen Lernziele sind die Auseinandersetzung mit historischen Problemstellungen, das Formulieren eigenständiger forschungs- bzw. quellengestützter Argumentationen sowie die gezielte Literaturrecherche. Begleitend zum Seminar findet ein Tutorium statt, welches sich primär mit geschichtswissenschaftlichen Arbeitsmethoden und Hilfsmitteln auseinandersetzt. Beide Veranstaltungen sollen Sie dazu befähigen, eine historische Fragestellung zu entwickeln und diese in Form einer Hausarbeit (ca. 25.000 Zeichen) zu bearbeiten. In diesem Seminar werden wir uns auf inhaltlicher Ebene mit der Bedeutung von Versklavung im Süden der USA aus der Perspektive Solomon Northups auseinandersetzen. Methodisch kontextualisieren wir diese Inhaltsanalysen durch die Annäherung an das Genre der Autobiographie. Auf diese Weise werden wir erarbeiten, wie historisch-kritisch mit persönlichen Erinnerungen umzugehen ist und welche historischen Fragen sich aus der Quellengattung der Autobiographie ableiten lassen.
Literatur: Solomon Northup: 12 Years a Slave. Die wahre Geschichte, aus dem Amerikanischen übers. v. Johannes Sabinski und Alexander Weber, München/ Zürich 2014; Udo Sautter: Sklaverei in Amerika, Darmstadt 2014; Martina Wagner-Egelhaaf: Autobiographie, 2. Aufl., Stuttgart 2005.
Es wird empfohlen, sich die deutsche Übersetzung von Johannes Sabinski und Alexander Weber (Piper Verlag, 2014) anzuschaffen. |