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Von Santiago zum Ballermann: Spanienreisen - Spanienbilder - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 212852 Kurztext
Semester SS 2023 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 20 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 24
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mo. 16:00 bis 18:00 w. 17.04.2023 bis
03.07.2023
  Herold-Schmidt, Hedwig Dr. phil. ( verantwortlich ) findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Herold-Schmidt, Hedwig , Dr. phil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Seminar für Volkskunde und Kulturgeschichte
Inhalt
Kommentar

 

Bachelor

BA_KG 2 B, BA_KG 3 B, BA_KG 4 B

Master

MKG 2 B, MKG 3 B, MKG 4 B, MWKG

Der Süden, der Mittelmeerraum, zählt bis heute zu den die Mitteleuropäer faszinierenden und eben deswegen mit zahlreichen Stereotypen behafteten Reisezielen. Von den Jakobspilgern in Mittelalter und Neuzeit – erneut entdeckt in den letzten Jahren, nicht nur von Hape Kerkeling! – über die Spanienreisenden im sogenannten Goldenen Zeitalter bis zu den Romantikern, von den konservativen Sympathisanten der Karlisten im 19. Jahrhundert, den Soldaten der napoleonischen Kriege bis hin zu Rilke oder den Bürgerkriegsteilnehmern der Internationalen Brigaden und Hitlers Legion Condor im 20. Jahrhundert, alle entwickelten sie ihre spezifischen Bilder von diesem iberischen Land. Ab den 1960er Jahren setzte dann während der Franco-Diktatur der moderne Tourismus ein, wobei gezielt mit dem Anderssein der Spanier und ihres Landes geworben wurde: „Spain is different – España es diferente!” lautete lange Jahre der eingängige Slogan. Dazu wurden die positiven Aspekte seit langem kursierender Stereotypen an die Bedürfnisse der modernen Konsumgesellschaft angepasst; das Spanienbild bestimmten vor allem Strand und Sonne, Stierkampf, Sangria und Siesta, sowie ein unbeschwertes Lebensgefühl verbunden mit dem Klischee vom stolzen und feurigen, aber auch dem Müßiggang zugeneigten Spanier. Wie „Land und Leute” wahrgenommen wurden – und was man diesbezüglich von den Touristen erwartete – zeigen nicht zuletzt die Reiseführer dieser Jahre.

Spanienbilder einzelner Länder dominierten zu bestimmten Zeiten die einschlägigen Vorstellungen und Stereotypen in weiten Teilen Europas – besonders einflussreich war etwa im 18. Jahrhundert das sehr negative Spanienbild der französischen Aufklärung, das noch lange nachwirkte. Dabei ist es eine Binsenweisheit, dass die Bilder vom „Anderen” immer auch sehr viel über das jeweilige Selbstbild einer Nation, einer Gesellschaft oder einer Bevölkerungsgruppe offenbaren.

Diesen Spanienbildern, ihren Rahmenbedingungen, Veränderungen und Aktualisierungen, wollen wir im Seminar insbesondere anhand von Reiseliteratur, aber auch etwa auf der Basis von Einträgen in Lexika oder Enzyklopädien oder illustrierten Flugblättern nachgehen. Für die neueren Entwicklungen geben etwa Reiseführer (oder Lehrwerke für den Spanischunterricht) Aufschluss über sich verändernde Sichtweisen. Gleichzeitig wird in die Arbeit mit den entsprechenden Quellengattungen eingeführt.

Literatur

Einführende Literatur: Eckhard Weber u.a. (Hrsg.): Bis an den Rand Europas. Spanien in deutschen Reiseberichten vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Madrid 2011. Reinhold Münster: Raum - Reise - Sinn. Spanien in der Reiseliteratur, 2 Bde., Bd. 1: Idee, Subjekt, Natur. Bd. 2. Reisen nach Spanien, Würzburg 2017.Werner Brüggemann: Die Spanienberichte des 18. und 19. Jahrhunderters und ihre Bedeutung für die Formung und Wandlung des deutschen Spanienbildes, Münster 1956. Klaus Herbers (Hrsg.): „Das kommt mir spanisch vor”: Eigenes und Fremdes in den deutsch-spanischen Beziehungen des späten Mittelalters, Münster 2004. Ulrike Hönsch: Wege des Spanienbildes im Deutschland des 18. Jahrhunderts. Von der Schwarzen Legende zum „Hesperischen Zaubergarten”, Tübingen 2000. Holger Kürbis: Hispania descripta. Von der Reise zum Bericht. Deutschsprachige Reiseberichte des 16. und 17. Jahrhunderts über Spanien. Ein Beitrag zur Struktur und Funktion der frühneuzeitlichen Reiseliteratur, Frankfurt am Main u.a. 2004. Katrin Brösicke: Kulturkontakt Krieg. Spanienbilder deutschsprachiger Teilnehmer am spanischen Unabhängigkeitskrieg 1808 - 1814, Paderborn u.a. 2021.Birgit Aschmann: Stolz wie ein Spanier. Genese und Gestalt des deutschen Spanienbildes in der Nachkriegszeit, in: Birgit Aschmann (Hrsg.): Das Bild "des Anderen". Politische Wahrnehmung im 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart 2000, S. 90–108.Ekkehard Schönherr: Modernes Mallorca. Von der "Insel mit Industrie” zum "Touristenparadies", Berlin 2019. (Diss. Uni Erfurt 2014: https://www.db-thueringen.de/rsc/viewer/dbt_derivate_00036218/ schoen herr. pdf?page=1). Moritz Glaser: Wandel durch Tourismus: Spanien als Strand Europas, 1950-1983, Konstanz 2018. Patricia Hertel: Ferien in der Diktatur. Tourismus und Politik in Westeuropa 1975-1975, in: Themenportal Europäische Geschichte, 2016, (www.europa.clio-online.de/quelle/id/artikel-4094). Sasha D. Pack: Tourism and Dictatorship. Europe'sPeaceful Invasion ofFranco’s Spain, New York 2006. Peter J. Brenner (Hrsg.): Der Reisebericht. Die Entwicklung einer Gattung in der deutschen Literatur, Frankfurt a. M. 1989. Michael Maurer: Reiseberichte, in: Michael Maurer (Hrsg.): Aufriß der Historischen Wissenschaften, Bd. 4: Quellen, Stuttgart 2002, S. 325- 348. Michael Maurer: Reiseberichte als Wissensspeicher, in: Frank Grunert/Anette Syndicus (Hrsg.): Wissensspeicher der Frühen Neuzeit, Berlin/ Boston 2015, S. 391-411.

Bemerkung

Voraussetzung für den Erwerb von Leistungspunkten: Die Modulprüfung besteht in der Abfassung einer Hausarbeit. Erwartet wird die regelmäßige, aktive Teilnahme.

Bemerkungen: Referate für das Modul „Fachspezifische Schlüsselqualifikationen FSQ“ im Bachelorstudiengang sind möglich.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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