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Plastik. Materielle Kultur, Mythos, Problem - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 212667 Kurztext
Semester SS 2023 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 20 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 24
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mi. 14:00 bis 16:00 w. 12.04.2023 bis
05.07.2023
Fürstengraben 1 - SR 164 Schmoll, Friedemann Eugen, Universitätsprofessor Dr. ( verantwortlich ) findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schmoll, Friedemann Eugen, Universitätsprofessor, Dr. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Seminar für Volkskunde und Kulturgeschichte
Inhalt
Kommentar

 

Bachelor

BA_VK 2, BA_VK 4 B

Master

MVK 2, MVK 4, MWVK

Plastik symbolisierte lange Zeit die Utopie unbeschwerten Konsums und Fortschritts; längst firmiert es mittlerweile als Schreckbild globaler Umweltkrisen. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das Abfall produziert: Kunststoff oder Plastik (Plaste) – kaum ein anderer Werkstoff repräsentiert markanter das Ethos von Wegwerf- und Konsumgesellschaften und die durch menschliche Bewirtschaftung und Bewohnung der Welt entstandenen globalen Umweltprobleme im Zeitalter des Anthropozän. Das Seminar widmet sich diesen Zusammenhängen aus materieller Kultur, Alltagskultur und globalen Umweltproblemen. Es geht also gleichermaßen um allgemeine Grundlagen wie die Materialität von Kultur oder das Anthropozän als Aufforderung, Zusammenhänge zwischen Natur und Kultur neu zu denken und Fragen an die menschliche Gestaltung und Bewohnung der Welt – und es geht um Plastik im Besonderen!

Plastik, notierte Roland Barthes in seinen „Mythen des Alltags“, ist „nicht nur eine Substanz, es ist die Idee ihrer unendlichen Transformation“. Soll heißen: Da gibt es fast nichts, das sich nicht durch Plastik herstellen ließe. Barthes weiter: „es ist, wie sein gewöhnlicher Name sagt, die sichtbar gemachte Allgegenwart.“ Ausgangspunkt der kulturwissenschaftlichen Auseinandersetzung bilden Erkundungen und Bestandsaufnahmen zur Omnipräsenz von Kunststoffen in menschlichen Lebenswelten, ihre Funktionen und Bedeutungen – Tüten, Pet-Flaschen, Möbel, Schläuche, Beläge, Verpackungen, Implantate, Prothesen, Spielzeug, Kleidung, Smartphones…

Nach Streifzügen in der Wirtschafts- und Wissenschaftsgeschichte der Kunststoffe wenden wir uns ihrem Sitz im Alltag und der Kulturgeschichte zu. Die DDR zählte zu einer der stärksten kunststoffproduzierenden Gesellschaften; „Plaste“ entwickelte sich deshalb zum unmissverständlichen Signalwort, mit dem die Ästhetik knallbunter Alltagsgegenstände mit ihrem unverwechselbaren Design benannt wurde. Das Seminar widmet sich im Weiteren Zusammenhängen zwischen „Wegwerfgesellschaft und Bewahrungskultur“ (Odo Marquardt). Was sind – kulturwissenschaftlich betrachtet – „Abfall“ und „Müll“? Andererseits ist die Plastiktüte mittlerweile als Kulturgut längst museumsreif: Das Verbot dünner Plastiktüten beschleunigte Sammel- und Musealisierungsaktivitäten und rückte die Plastiktüte als Träger von Design- und Bildgeschichte ins Bewusstsein.

Literatur

Einführende Literatur: Roland Barthes: Plastik, in: Roland Barthes: Mythen des Alltags, Frankfurt a. M. 2010, S. 223-225. Mateo Kries/Jochen Eisenbrand/Mea Hoffmann: Plastik. Die Welt neu denken. Ausstellungskatalog, Weil am Rhein 2022. Katja Böhme/Andreas Ludwig (Hrsg.): Alles aus Plaste. Versprechen und Gebrauch in der DDR. Ausstellungskatalog Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR Eisenhüttenstadt, Köln 2012. Frank Lang/Christina Thomson: Tüten aus Plastik. Eine deutsche Alltags- und Konsumgeschichte, München 2021.

Bemerkung

Voraussetzung für den Erwerb von Leistungspunkten: Die Modulprüfung besteht in der Abfassung einer Hausarbeit.

Bemerkungen: Für Masterstudierende ist ein Referat im Seminar verpflichtend. Referate für das Modul „Fachspezifische Schlüsselqualifikationen FSQ“ im Bachelorstudiengang sind möglich.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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