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AIDS im DDR-BRD-Vergleich und in globaler Perspektive. Eine politische Kulturgeschichte der Krankheit, der Ausgrenzung und des Aktivismus - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 212546 Kurztext
Semester SS 2023 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 20 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 24
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mi. 10:00 bis 12:00 w. 12.04.2023 bis
05.07.2023
Fürstengraben 1 - HS 144 Laukötter, Anja, Universitätsprofessor Dr. ( verantwortlich ) findet statt

 

 

 
Einzeltermine anzeigen Mi. 10:00 bis 12:00 Einzel-V. 12.07.2023 bis
12.07.2023
Fürstengraben 1 - HS 144 Laukötter, Anja, Universitätsprofessor Dr. ( verantwortlich ) findet statt

Klausur

 
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Laukötter, Anja, Universitätsprofessor, Dr. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Seminar für Volkskunde und Kulturgeschichte
Inhalt
Kommentar

 

Bachelor

BA_KG 2 A, BA_KG 3 A, BA_KG 4 A

Master

MKG 2 A, MKG 3 A, MKG 4 A

Das Seminar nimmt die Geschichte von AIDS in der BRD und der DDR sowie in einer globalen Dimension in den Blick. In einer dichten vergleichenden und globalen Perspektive untersucht das Seminar die Entstehung und Verbreitung der „Epidemie AIDS” als eine Geschichte der Krankheit, der Sexualität, der Stigmatisierung und Ausgrenzung diesseits und jenseits der Mauer. Allerdings ist die Geschichte von AIDS auch eine des Aktivismus, denn es entstehen neue politische Akteure wie Selbsthilfegruppen (der Homosexuellen- und queeren Bewegung), die die Politik, den alltäglichen Umgang und die gesellschaftliche Wahrnehmung von AIDS stark veränderten und internationalisierten. Durch transnationales Engagement von Betroffenen wurden die Erfahrungen mit AIDS politisiert und ihre Stimmen dann auch in Form von verschiedenen Beratungseinrichtungen und Archiven institutionalisiert. Erst durch die Koppelung dieser verschiedenen Perspektiven wird die gesellschaftspolitische Dimension von AIDS mit globaler Reichweite deutlich.

Entsprechend werden wir im Seminar die öffentlichen, parlamentarischen und wissenschaftlichen Debatten einschließlich der Rolle verschiedenster Medienbetrachten, vom Impetus der ersten staatlichen Programme (inklusive der Aufklärungskampagnen) bis zu den Ansätzen, Praktiken und „counter archives” der Selbsthilfegruppen. Auch geschlechtsspezifische Unterschiede werden wir selbstverständlich mitdiskutieren. Auf diese Weise werden kulturhistorische, soziale, politisch-ökonomische, wissenschafts-, medien- und körperhistorische Dimensionen miteinander verflochten.

In räumlicher Hinsicht konzentriert sich das Seminar auf die deutsch-deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Zudem werden globale Dimensionen in der Geschichte von AIDS durch die Betrachtung westeuropäischer, transatlantischer und afrikanischer Entwicklungen bzw. Einflüsse perspektiviert. Dabei werden auch die methodologischen Herausforderungen einer solchen Geschichtsschreibung thematisiert.

Im Seminar werden wir gemeinsam anhand der aktuellen Forschungsliteratur und zahlreicher Quellen die verschiedenen gegenwärtigen Perspektiven auf die Geschichte von AIDS analysieren. Konkrete historische Beispiele sollen Veränderungen, aber auch Kontinuitäten innerhalb der verschiedenen politischen Systeme und die transnationalen Verflechtungen deutlich werden lassen. Das umfassend mobilisierte Quellenmaterial wird wissenschaftliche Publikationen, Bundestagsprotokolle, Richtlinien der World-Health-Organisation, Zeitungs- und Zeitschriftenmaterial, Poster, Ausstellungsdokumenten, Film- und Fernsehproduktionen bis hin zu Bürgereingaben, Interviews und Selbstzeugnissen aus den „counter archives” umfassen. Zudem wird ein zentrales Archiv dieser Zeitgeschichte aufgesucht werden, um die konkrete Arbeit mit archivarischen Materialien einzuüben. Endlich ist auch der Besuch einer einschlägigen Ausstellung oder der AIDS-Beratung vorgesehen.

Literatur

Einführende Literatur: Ulrike Klöppel u. a.: The European HIV/AIDS Archive: Building a Queer Counter-Memory, in: Janet Weston/Hannah J. Elizabeth (Hrsg.):Historiesof HIV/AIDS in Western Europe. New and Regional Perspectives, Manchester 2022, S. 192-214. Henning Tümmers: „Gib Aids keine Chance“: Eine Präventionsbotschaft in zwei deutschen Staaten, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History10/3(2013), S. 491-501. Deborah B. Gould: Moving Politics. Emotion and Act Up’s Fight Against AIDS, Chicago/London 2009 (S. 49-120). Brigitte Weingart: Ansteckende Wörter. Repräsentationen von AIDS, Frankfurt am Main 2002. Lukas Engelmann: Mapping AIDS: Visual Historiesof an EnduringEpidemic, Cambridge 2018. Peter-Paul Bänzinger: Vom Seuchen- zum Präventionskörper? Aids und Körperpolitik in der BRD und der Schweiz in den 1980er Jahren, in: Body Politics 2/3 (2014), S. 179-214. Sander Gilman: AIDS and Syphilis: The Iconography of Disease, in: Douglas Crimp (Hrsg.): AIDS: Cultural Analysis, Cultural Activism, Cambridge 1991, S. 87-107.Franz X. Eder/Peter-Paul Bänziger/Pascal Eitler/Magdalena Beljan: Sexuelle Revolution? Zur Geschichte der Sexualität im deutschsprachigen Raum seit den 1960er Jahren, Berlin 2015.

Bemerkung

Voraussetzung für den Erwerb von Leistungspunkten: Vorgesehene Prüfungsform: Klausur. Erwartet wird die regelmäßige, aktive Teilnahme.

Bemerkungen: Referate für das Modul „Fachspezifische Schlüsselqualifikationen FSQ“ im Bachelorstudiengang sind möglich.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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