Kommentar |
Ob Kunstwerke autonom sind, ist eine der grundlegenden Fragen in der Kunstphilosophie. Was ist mit der Kunstautonomie gemeint? Diejenigen, die für diese argumentieren, sind der Meinung, dass Kunstwerke keine (praktischen oder ethischen) Zwecke erfüllen müssen und dass sie losgelöst von politischen, religiösen, sozialen oder ökonomischen Interessen sind. Es geht also um die Frage, ob die Kunst ein Bereich ist, der zum einen unabhängig ist und zum anderen sich selbst Regeln auferlegt. Anders gesagt: In der Autonomie der Kunst soll sich die Autonomie des Subjekts ausdrücken. Die Kunst und ihre Werke werden als ein Bereich der Freiheit gegenüber jedweder Vereinnahmung und Interessen verstanden.
Im Seminar soll diese Debatte anhand verschiedener Positionen rekonstruiert werden. Zum einen sollen diejenigen zu Wort kommen, die für Kunstautonomie argumentieren, zum anderen diejenigen, die daran zweifeln oder auch sich dagegen positionieren. Es wird sich zeigen, dass auf der argumentativen Ebene die Grenzen zwischen Deskription und Präskription, Genesis und Geltung verwischen. Die Textauswahl umfasst dabei den Zeitraum vom 18. bis zum 21. Jahrhundert und lässt Philosophen, Künstler, Kunstwissenschaftler und Soziologen zu Wort kommen, wie etwa Karl Philipp Moritz, Friedrich Schiller, Richard Wagner, Jonathan Meese, Kurt Schwitters, Susan Sontag, Theodor W. Adorno und Wolfgang Ullrich.
Für eine erfolgreiche Teilnahme ist die Lektüre und Vorbereitung der Texte Voraussetzung.
Das Seminar findet erst am 17.4. statt! |