Kommentar |
Unter dem Einfluss des Humanismus und gefördert durch die Auftraggeberschaft reicher Bürgerfamilien setzt in Florenz seit den 1420er Jahren ein, was heute als Frührenaissance bezeichnet wird: Filippo Brunelleschi und L.B. Alberti greifen Architekturelemente der römischen Antike auf, ohne jedoch die antiken Bauten einfach nachzuahmen. Die stilistischen Neuerungen werden gleichermaßen auf Sakral- wie auf Profanbauten angewandt. Im Rückgriff auf die Antike entstehen neue Bauaufgaben wie z.B. der Stadtpalast und die Villa; neue Bedeutung erlangen auch städtebauliche Aufgaben wie die Platzgestaltung (Kapitol) sowie die Konzeption idealer Stadtanlagen (Pienza, Sabbioneta). In der Hochrenaissance wird Rom zum Zentrum der neuen Baukunst: hier wirken u.a. Bramante, Raffael, Michelangelo, Vignola, Peruzzi. Eine Katalysatorfunktion erhalten die wiederentdeckten „Zehn Bücher über die Baukunst“ des Vitruv, die als wichtigste Schriftquelle zur antiken Architektur intensiv rezipiert werden und als Vorbild für die architekturtheoretischen Traktate Albertis, Serlios, Palladios etc. dienen. Das Seminar gibt einen Überblick über die wichtigsten Architekten und Bauwerke der italienischen Renaissance von ihren Anfängen bis zum Manierismus und führt in zentrale Aspekte der Architekturtheorie ein. |