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1848 - ein Grund zu feiern? Zur Rezeption der Demokratiegeschichte im 20. Jahrhundert - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Langtext
Veranstaltungsnummer 140286 Kurztext
Semester SS 2023 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 100 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 100
Rhythmus Jedes Semester Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mi. 12:00 bis 14:00 w. 05.04.2023 bis
05.07.2023
Fürstengraben 1 - HS 144 Ries, Klaus, apl. Prof. Dr. ( verantwortlich ) findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Ries, Klaus, apl. Prof., Dr. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Historisches Institut
Inhalt
Kommentar

Wir feiern in diesem Jahr das 175-jährige Jubiläum der Revolution von 1848/49 – und dieses Mal feiern offenbar alle mit! Die 48er-Revolution gilt nach wie vor als der erste große "Modernisierungsumbruch" (Hachtmann) und die Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland –- und die Erinnerung daran ist durch und durch positiv. Aber auch dieses Ereignis hat – wie beinahe alle Dinge des Lebens – seine Schattenseiten, an die es zu erinnern gilt: Die nationalistischen Unter- und Obertöne, die sich etwa in der Posen-Debatte in der Frankfurter Paulskirche laut kundtaten, die antisemitischen Ausschreitungen in Stadt und Land, der allzu frühe Schulterschluss der Liberalen mit dem Staat, der die Revolution beenden und in geordnete Bahnen überführen wollte, die Desavouierung, ja politische Vernichtung der Demokraten, die den meisten viel zu "radikal" erschienen, und schließlich die brutale militärische Niederschlagung der gesamten Revolution durch den Staat bzw. die Staaten, die wieder die Macht an sich rissen. All dies sind nur einige Beispiele, die das positive Bild von der großen "Zeitenwende" 1848 ins Wanken bringen. Die Vorlesung unternimmt den Versuch, die relativ chaotischen Verhältnisse der beiden Revolutionsjahre in ihrer europäischen Dimension zu strukturieren und mit der aktuellen Rezeption in Wissenschaft, Publizistik und Öffentlichkeit in Bezug zu setzen. Nicht die Ereignisse allein werden uns interessieren, sondern auch und vor allem die Frage, was man aus ihnen macht und warum man das macht. Zur Debatte steht ein kritischer Umgang mit der 48er-Revolution und ihrer Rezeption im 20. Jahrhundert. Die derzeitige Zuschreibung des Berliner Abgeordnetenhauses als "Aufbruch in die Demokratie" ist viel zu verkürzt und vereinfacht, denn sie verstellt den Blick auf ein komplexes Phänomen.

Die Vorlesung ist staatsexamensrelevant und kann zugleich von Studierenden jeden Semesters sowie weiteren Interessenten besucht werden.

Literatur: Alexandra Bleyer: 1848. Erfolgsgeschichte einer gescheiterten Revolution. Ditzingen 2022; Jörg Bong: Die Flamme der Freiheit. Die deutsche Revolution 1848/1849. Köln 2022; Manfred Botzenhart: 1848/49. Europa im Umbruch. Paderborn 1998; Dieter Hein: Die Revolution von 1848/49. 6., durchgesehene und aktualisierte Auflage. München 2019; Rüdiger Hachtmann: Epochenschwelle zur Moderne. Einführung in die Revolution von 1848/49. Tübingen 2002; Dieter Langewiesche (Hrsg.): Die Revolutionen von 1848 in der europäischen Geschichte. Ergebnisse und Nachwirkungen. München 2000; Wolfgang J. Mommsen: 1848. Die ungewollte Revolution. Die revolutionären Bewegungen in Europa 1830–1849. Frankfurt am Main 2000; Steinmeier, Frank-Walter (Hg.): Wegbereiter der deutschen Demokratie. 30 MUTIGE FRAUEN UND MÄNNER 1789-1918. München 2. Aufl. 2021.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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