Kommentar |
Inwiefern lassen sich die Art und Weise des Wohnens und Vorstellungen sowie Vollzüge vom Leben, Arbeiten, Spielen, Kochen historisch aufeinander beziehen? Wie erhalten wir über Möbel, Raumausstattung und Architektur Aufschluss über historische Modelle des Wohnens, ihre ästhetischen Ideale und die impliziten Praktiken des Alltags (arbeiten, kochen, sammeln, sitzen, liegen)?
Das Seminar widmet sich der Untersuchung von (ästhetischen) Praktiken des Wohnens um 1800 und um 1900. Anhand von Möbeln, Kunsthandwerk, Raumkonstellationen und -anordnungen sowie Architektur soll der Frage nach den sozialen, geschlechtlichen und politischen Implikationen der Praktiken des Wohnens nachgegangen werden. In weiten Teilen findet das Seminar in den Einrichtungen der Klassik Stiftung Weimar statt (z. B. Goethes Wohnhaus, Goethes Gartenhaus, Bauhaus-Museum sowie Haus Am Horn), wo wir vor Ort in den Museen und Dichterhäusern die Wohnkulturen und die damit einhergehenden Praktiken diskutieren werden („Wohnen” ist das Jahresthema der Klassik Stiftung Weimar). Bitte beachten Sie die unter Terminen aufgelisteten Exkursionstermine. |
Literatur |
- Gertrud Benker: Bürgerliches Wohnen, München 1984.
- Rudolf Fischer und Wolf Tegethoff (Hg.): Modern wohnen. Möbeldesign und Wohnkultur der Moderne, Berlin 2016.
- Sebastian Hackenschmid und Klaus Engelhorn (Hg.): Möbel als Medien. Beiträge zu einer Kulturgeschichte der Dinge, Bielefeld 2011.
- Dan Hicks: The Material-Cultural Turn: Event and Effect, in: ders. et al. (Hg.): The Oxford Handbook of Material Cultural Studies, Oxford 2010, S. 25-98.
- Stephan Moebius und Sophia Prinz (Hg.): Das Design der Gesellschaft. Zur Kultursoziologie des Designs, Bielefeld 2012.
- Weimarer Klassik. Kultur des Sinnlichen (Ausst.-Kat. Klassik Stiftung Weimar), hg. von Sebastian Böhmer, Christiane Holm, Veronika Spinner und Thorsten Valk, Berlin / München 2012.
- Zeitschrift für Kulturphilosophie, Schwerpunkt: Wohnen 15 (2021), H. 1.
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