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Musik und Dichtung in der russischen Literatur - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung/Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 83058 Kurztext
Semester SS 2023 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 15 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 15
Rhythmus Jedes 2. Semester Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mo. 14:00 bis 16:00 c.t. w. 03.04.2023 bis
03.07.2023
Ernst-Abbe-Platz 8 - SR 301 Fischer, Christine, Privatdozent Dr. phil. habil. ( verantwortlich ) findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Fischer, Christine, Privatdozent, Dr. phil. habil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Bereich Slawistik
Inhalt
Kommentar

Seit ihrer Ausprägung in der Romantik weist die russische Literatur eine besondere Affinität zur Musik auf, die im Dichtungskonzept des Goldenen Zeitalters (ut musica poesis) angelegt ist. Hieraus resultiert die Liedhaftigkeit vieler Gedichte Zukovskijs, Puskins, Lermontovs u.a., die nicht selten auch vertont wurden. Mit der Herausbildung des Realismus wird die Beziehung zwischen beiden Künsten ambivalent: In der Prosa Gogol’s und Cechovs (z.B. Vecera na chutore bliz Dikan’ki [Abende auf einem Weiler bei Dikan'ka] bzw. Step’ [Die Steppe]) findet sich sowohl die besondere Verarbeitung von Klangqualitäten als auch die thematische Gestaltung der Musik. Im Unterschied dazu vertritt Lev Tolstoj in seiner Essayistik und in seinem Erzählwerk (vgl. Krejcerova sonata [Die Kreutzersonate]) eine klar adversative Haltung gegenüber der Tonkunst. Im Silbernen Zeitalter wird der Gedanke des gemeinsamen Ursprungs von Musik und Dichtung wiederentdeckt und nun auch literaturästhetisch fundiert (Vjac. Ivanov, Belyj). In diesem Zusammenhang betrachten die Symbolisten Orpheus als Allegorie des 'Dichter-Sängers'. Gleichzeitig entstehen Versuche der 'Übersetzung' des musikalischen Lautes in Sprache (Fet, Annenskij, Chlebnikov u.a.). Hierbei kommt Boris Pasternak, der als Musiker begann und in seinem literarischen Werk Moderne und Postmoderne verbindet, zentrale Bedeutung zu.

In der Veranstaltung wird das literarische Grundthema des Zusammenhangs zwischen Musik und Dichtung in den wichtigsten russischen Literaturepochen betrachtet. Künstlerische, intuitive Sichtweisen von Dichter*innen werden an literaturwissenschaftlichen Ansätzen (etwa jenen der Formalisten) gemessen. Nicht zuletzt geht es um die Frage, durch welche literarischen Verfahren die Postulate der 'Musikalisierung' des Sprachkunstwerks, auch innerhalb einzelner Gattungen, literarisch umgesetzt werden können.

Literatur

Ejchenbaum, Boris: Melodika russkogo liriceskogo sticha, Peterburg 1922.

Fischer, Christine: Musik und Dichtung. Das musikalische Element in der Lyrik Pasternaks, München 1998.

Friedrich, Paul: Music in Russian Poetry, New York 1998.

Holthusen, J.: Russische Literatur im 20. Jahrhundert, Tübingen 21992.

Ohme, Andreas/Steltner, Ulrich (Hrsg.): Der russische Symbolismus. Zur sinnlichen Seite seiner Wortkunst, München 2000.

Schneider, Stefan: An den Grenzen der Sprache. Eine Studie zur "Musikalität" am Beispiel der Lyrik des russischen Dichters Afanasij Fet, Berlin 2009.

Stender-Petersen, A.: Geschichte der russischen Literatur, München 41986.

Wanner, Adrian (Hrsg.): Miniaturwelten. Russische Prosagedichte von Turgenjew bis Charms, Zürich 2004.

 

Voraussetzungen

Gute Grund- und Lesekenntnisse des Russischen.

Leistungsnachweis

Bei dem Besuch als Vorlesung: Regelmäßige Teilnahme, die auf Wunsch schriftlich bestätigt wird.

Bei dem Besuch als Seminar: Für das Absolvieren der Modulprüfung zusätzlich Referat und Hausarbeit im Umfang von etwa 20-25 Seiten.

 

Zielgruppe

Studierende in den Masterstudiengängen und im Studiengang Lehramt Jenaer Modell.

Auch andere interessierte Teilnehmer*innen sind herzlich willkommen.

 

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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