Kommentar |
Ob Hesiod oder Homer älter gewesen sei, war schon in der Antike umstritten, und die Frage kann bis heute nicht als ausgemacht gelten. In der Regel datiert man Hesiod heute um 700 v. Chr., den Iliasdichter entweder etwas früher oder etwas später. Jedenfalls ist Hesiod der erste Dichter, der direkt, also ohne Brechung durch eine mythische Vergangenheit, etwas über die Lebensverhältnisse im späten 8. oder frühen 7. Jahrhundert berichtet, und zwar in dem kleinbäuerlichen Umfeld Boiotiens, in dem er selbst lebte. Seine Deutungen, Empfehlungen, Forderungen (auch gegenüber seinem Bruder Perses) bewegen sich dabei auf einem vorphilosophisch hohen Reflexionsniveau. Wir wollen zentrale Passagen aus der Theogonie und den Werken und Tagen (unter Einbeziehung einzelner Stücke des Frauenkatalogs) miteinander lesen und besprechen. |
Literatur |
Textausgabe: OCT von Solmsen und (für die Fragmente) Merkelbach-West, Oxford 1990.
Kommentar: Martin L. West, Hesiodus, Theogony, Oxford 1966. Ders., Hesiod, Works and Days, Oxford 1978.
Übersetzung (mit guten Anmerkungen): Hesiod, Sämtliche Gedichte: Theogonie, Erga, Frauenkataloge, übers. und erl. von Walter Marg, Zürich u.a. 1970.
Vorbreitung: Für die erste Sitzung bitte ich Hesiod, Theogonie, v. 1–52 vorzubereiten. |
Bemerkung |
Leistungsnachweis: je nach Modulzuordnung; i.d.R. Referat und Hausarbeit.
Voraussetzung für die Teilnahme: Die meisten in Betracht kommenden Texte sind sprachlich und zum Teil auch sachlich relativ anspruchsvoll. Die Teilnehmer sollten deshalb Sprachkenntnisse mindestens auf Graecumsniveau besitzen.
Die Veranstaltung findet im R. 3.07, Vorraum Papyrussammlung, Fürstengraben 25 statt! |