Spätestens seit der Moderne ist das Reisen zu einer beliebten und kanonisierten Kulturtechnik avanciert. Während in der Renaissance überwiegend Angehörige des Adelsstandes eine sogenannte Grand Tour respektive eine Bildungsreise unternommen haben, wird das Reisen während der Romantik eine beliebte Praxis des Bürgertums und entwickelt sich schließlich im 20. Jahrhundert zu einem populären (Frei-)Zeitvertreib der Massen.
Neben fernen Ländern und den europäischen Nachbarstaaten kann auch das eigene Land – Italien – das Ziel und Interesse einer Erkundungsreise darstellen. Deren mediale Repräsentation und Vermittlung, beispielsweise in Reisetagebüchern, Reportagen oder über andere narrative Formen, bildet einen wichtigen Gegenstand literaturwissenschaftlicher Forschung. Im Seminar werden wir gemeinsam ausgewählte Texte verschiedener italienischer Autoren lesen, die sich während des 20. Jahrhunderts auf eine Reise entlang der italienischen Halbinsel begeben haben.
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