Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Reparationen, Restitutionen und Versöhnung? Postkoloniale Erinnerungspolitiken zwischen Europa und Afrika - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar/Übung Langtext
Veranstaltungsnummer 206543 Kurztext
Semester WS 2022 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 20 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 20
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Di. 14:00 bis 18:00 14t. 18.10.2022 bis
07.02.2023
Fürstengraben 1 - HS 146 Rausch, Sahra ( verantwortlich ) findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Rausch, Sahra verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Historisches Institut
Inhalt
Kommentar

Vor nunmehr mehr als 20 Jahren sprach der US-amerikanische Anthropologe Richard Werbner (1998) von einer „postcolonial memory crisis“ in Afrika, wobei er insbesondere auf die Arten und Weisen des Erinnerns abzielte. Werbner forderte daher, die Bedeutung kollektiver und individueller Erinnerung in der Herausbildung politischer Subjektivität und postkolonialer Transformationsprozesse anzuerkennen. Im europäischen Kontext ist vor allem von einer „postkolonialen Amnesie“ die Rede, die die Bedeutung der kolonialen Vergangenheiten für das postkoloniale Europa ausblendete. Die wachsenden Forderungen nach einer offiziellen Anerkennung kolonialer Verbrechen, einer Rückgabe von geraubten musealen Sammlungsbeständen oder nach Entschädigungszahlungen für koloniale Massenverbrechen rücken die kolonialen Vergangenheiten zunehmend ins öffentliche Interesse. Lässt sich vor diesem Hintergrund von einer erinnerungskulturellen postkolonialen Wende sprechen?

Die Annahme einer „Globalisierung der Erinnerungen“ (Deslaurier 2006), die die transnationalen oder transkulturellen Erinnerungspraxen ins Zentrum rückt, lässt dies vermuten. Die offizielle Formulierung von Entschuldigungen, Schuldeingeständnissen und der Ausdruck von Bedauern sind zu anerkannten Praktiken internationaler Politik geworden. Doch was heißt „postkoloniales Erinnern“ konkret? Im Seminar wollen wir uns mit postkolonialen Erinnerungspolitiken in Europa und Afrika beschäftigen und dabei insbesondere die Verstrickungen, Transfers und Abgrenzungen zwischen den ehemaligen Kolonialisierten und der Kolonialisierenden in den Blick nehmen. Folgenden Fragen soll im Seminar nachgegangen werden: Wie lässt sich postkoloniales Erinnern beschreiben und stehen sie als „counter-memories“ (Foucault 1977; Molden 2016) im Gegensatz zu dominanten nationalstaatlichen Gedächtnisnarrativen? Wie kann eine “Provinzialisierung” (Chakrabarty 2000) oder „Dekolonisierung“ postkolonialen Erinnerns aussehen (Rothberg 2013)?

Literatur:  Chakrabarty, Dipesh (2008 [2000]): Provincializing Europe. Postcolonial thought and historical differ-ence. Princeton, N.J.: Princeton Univ. Press.

Deslaurier, Christine; Roger, Aurélie (2006): Mémoires grises. Pratiques politiques du passé colonial entre Europe et Afrique. In: Editions Karthala (Hg.): Politique Africaine (102), S. 5–27.

Rothberg, Michael (2013): Remembering back: Cultural memory, colonial legacies, and Postcolonial Studies. In: Michael Rothberg (Hg.): Huggan, Graham. The Oxford Handbook of Postcolonial Studies: Oxford University Press, S. 359–379.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

Impressum | Datenschutzerklärung