Kommentar |
„[H]ier handelt es sich nicht mehr um Moral, sondern um Vernichtung von Religion, Tugend, Ehre und Allem, was das Leben groß und edel macht“, urteilt der große romantische Dichter Joseph von Eichendorff über den um 1210 entstandenen ‚Tristan‘ Gottfrieds von Straßburg. Obwohl die neuere Forschung zu einem ungleich günstigeren Urteil gelangt ist, bleibt Gottfrieds Roman über eine Ehebruchsliebe in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Das Seminar will Gelegenheit dazu bieten, sich in intensiver Auseinandersetzung mit Gottfrieds Text wie auch mit ausgewählten Beiträgen der neueren Forschung ein eigenes Bild zu machen.
Zur Anschaffung empfiehlt sich die ehemals teure, mittlerweile aber zum Sonderpreis von knapp 30 € zu habende zweibändige Ausgabe mit der Übersetzung von Walter Haug und dem vorzüglichen Kommentar von Manfred Günter Scholz: Gottfried von Straßburg: Tristan und Isold. Hg. v. Walter Haug und Manfred Günter Scholz. Mit dem Text des Thomas, hg., übers. u. komm. v. Walter Haug, 2 Bde., Berlin 2012. 29,95 €. Kaum billiger ist die von Rüdiger Krohn besorgte dreibändige Reclam-Ausgabe (2 Textbände jeweils mhd./nhd., 1 Kommentarband): 11,80 € + 12,80 € + 10,00 €, alle drei Bände im Paket für 28,00 €. Zur Einführung und begleitenden Lektüre empfehle ich Christoph Huber: Gottfried von Straßburg, Tristan, 3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Berlin 2013 (Klassiker-Lektüren 3). 17,80 €. |