Kommentar |
Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die (in erster Linie: europäische) Musikgeschichte vom späten 18. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Neben einer Problemgeschichte des Komponierens geht es u.a. um musikalische Institutionen und deren Akteur*innen, um grundlegende ästhetische Ansätze sowie um die Frage nach dem Konstruktionscharakter jeglicher Form von (Musik-)Geschichte und ihrer jeweiligen Kanones. Im Zentrum stehen Themen wie: Was ist musikalische Romantik, was Romantik in der Musik? Wie hängt der „Kitsch” in der Musik damit zusammen? Welche Rolle spielt die musikalische Biographik im Kulturleben des 19. Jahrhunderts? Was hat es mit der Genieästhetik auf sich? Was ist Virtuosität? Welche Komponistinnen gab es jenseits von Clara Schumann und Fanny Hensel? Was liegt dem Streit zwischen „Konservativen” und „Neudeutschen” wirklich zugrunde? Wie hängen politische Geschichte und Musikgeschichte zusammen? Wie kam es zur Bildung eines Meisterwerke-Kanons, und wie gehen wir heute damit um? Ziel der Vorlesung ist die Vermittlung eines facettenreichen Bildes der Musikgeschichte eines Jahrhunderts, das auch das Musikleben und -denken der heutigen Zeit noch wesentlich prägt, aber je nach Blickwinkel in immer neuem Licht erscheint.
Dozentin der Veranstaltung: Prof. Dr. Nina Noeske |