Kommentar |
Eine zentrale Frage ist in Demokratien, wie die Stimmen der WählerInnen in Mandate umgerechnet werden. Für Arend Lijpharts Unterscheidung von Konkurrenz- und Konsensdemokratien ist die Gestaltung des Wahlsystems ein wichtiges Kriterium für das zugrundeliegende Demokratieverständnis.
Derzeit gewinnt das Thema in Deutschland wieder einmal an Aktualität, weil die Ampel-Koalition soeben (Mitte Mai 2022) einen Plan für die Reform des Wahlrechts vorgelegt hat, bei dem es vor allem darum gehen soll, die Überhang- und Ausgleichsmandate abzuschaffen und damit die Aufblähung des Bundestags zu beenden. Im Seminar soll es darum gehen zu schauen, wie andere Länder das Problem der Umrechnung von Stimmen in Mandate gelöst haben und welche grundlegenden Wertmaßstäbe dabei zugrunde gelegt wurden und zu prüfen, ob die Wahlsysteme anderer Länder Vorbildcharakter für eine Reform des deutschen Wahlsystems haben könnten. |