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Blockchain und Demokratie - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 206184 Kurztext
Semester WS 2022 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 25 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 25
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 1-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Di. 10:00 bis 12:00 w. 18.10.2022 bis
07.02.2023
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 307   findet statt  
Gruppe 1-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Hebenstreit, Jörg , Dr. phil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Politikwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Verfolgt man die deutschsprachige Medienberichterstattung zum Thema Bitcoin und Kryptowährungen, so fällt eine bemerkenswert kritische, ablehnende und nicht selten alarmierende Grundhaltung ins Auge. Zu lesen ist bisweilen vom „Klimakiller Bitcoin”, einem Werkzeug zur Finanzierung von Drogen- und Waffenhandel sowie internationalen Terrorismus, das darüber hinaus zur Steuerhinterziehung animiere und aus finanzieller Perspektive ein hochriskantes sowie gefährliches Spekulationsobjekt darstelle, das in der Summe „massive gesellschaftliche Risiken” (Vgl. u.a. Hickel 2017) mit sich bringe. Die dem Bitcoin-Netzwerk und anderen Kryptowährungen zugrundeliegende liegende Blockchain- bzw. Distributed-Ledger-Technologie (DLT) und deren Potentiale werden indes in aller Regel ausgeblendet oder übersehen. Dies ist umso erstaunlicher, als dass in technologieaffinen Kreisen von einem enormen disruptiven Potential der Blockchain-Technologie ausgegangen wird, das einen Vergleich mit der Erfindung des Internets keinesfalls scheuen müsse. Innovativ oder gar revolutionär an besagter Technologie ist, dass erstmalig eine Datenbank erzeugt werden kann, welche in einem dezentralen Netzwerk, das ohne jegliche Intermediäre auskommt, transparente, manipulationssichere und barrierefreie Transaktionen erlaubt. Technologisch wird damit erstmals die Lösung des „double spending”-Problems möglich, dass sich mit der Herausforderung beschäftigt, eine digitale Münze (wie z.B. einen Bitcoin) nur einmal ausgeben und nicht beliebig oft kopieren zu können. Bei dieser Transformation des Internets, weg vom „Internet of Information”, hin zum „Internet of Value” (Web 3.0), stellen Kryptowährungen allerdings nur einen von unzähligen weiteren denkbaren Anwendungsfällen dar. Dies gilt auch für den Bereich der Politik, wo die Auswirkungen der Blockchain-Technologie gleichfalls disruptiv sein könnten. Es sei hier lediglich kursorisch auf die Aspekte eVoting, Petitionswesen, Direkte Demokratie aber auch mögliche Anwendungsfälle im Bereich Sozialhilfe, Gesundheitsdaten oder die Erfassung von Migranten, u.v.m. verwiesen. Und so verwundert es nicht, dass sich das Konzept „Blockchain” nicht nur im aktuellen Koalitionsvertrag niederschlägt, sondern bereits erste Projekte seitens verschiedener Bundesministerien, aber auch der Europäischen Union sowie den Vereinten Nationen angeschoben wurden. Auch weil das Thema Blockchain und DLT von der sozialwissenschaftlichen Forschung bislang völlig übersehen wird, wollen wir uns im Rahmen dieses Seminares ausführlich mit dieser Technologie und ihren möglichen politischen Auswirkungen und Potentialen beschäftigen. Das Seminar gliedert sich dabei in drei grundlegende Bestandteile. Nachdem im ersten Teil des Seminares die technischen Grundlagen der Blockchain-Technologie erarbeitet werden, sollen im zweiten Teil grundlegende theoretische Konzepte (wie z.B. die Dezentralisierung oder Disintermediation) hergeleitet werden. Im dritten und empirischen Teil des Seminares sollen sodann die grundlegenden Vorteile und Potentiale der Blockchain-Technologie (wie z.B. auch s.g. Smart Contracts, DAOs, NFTs, dApps oder das Metaverse) ebenso fallstudienartig untersucht werden, wie mögliche Nachteile und Gefahren. Studierende sollen dabei eigenständige Fragestellungen entwickeln und diese im Laufe des Seminares unter Rückgriff auf verschiedenste Datenquellen eigenständig weiterverfolgen und bearbeiten.

Literatur
  • Antonopoulos, Andreas (2019): The Internet of Money: A collection of talks by Andreas M. Antonopoulos, Okemos: Merkle Bloom. (Band 1-3).
  • Buterin, Vitalik (2013): A Next Generation Smart Contract and Decentralized Application Platform, <https://ethereum.org/en/whitepaper/>.
  • De Filippi, Primavera/ Wright, Aaron (2018): Blockchain and the law: the rule of code. Cambridge, MA: Harvard University Press.
  • Magnuson, William (2020): Blockchain Democracy: Technology, Law and the Rule of the Crowd, Cambridge: Cambridge University Press.
  • Nakamoto, Satoshi (2008): Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System, <https://bitcoin.org/bitcoin.pdf>.
  • Sandner, Philipp/ Tumasjan, Andranik/ Welpe, Isabell (2019) (Hrsg.): Der Blockchain-Faktor: Wie die Blockchain unsere Gesellschaft verändern wird, Norderstedt: Books on Demand.
  • Tapscott, Don/ Tapscott, Alex (2016): Blockchain Revolution: How the Technology Behind Bitcoin Is Changing Money, Business, and the World, New York: Portfolio Penguin.
Bemerkung

Hinweis: Wer die erste Sitzung der Lehrveranstaltung versäumt, ohne sich vorher schriftlich oder persönlich zu entschuldigen, kann den Anspruch auf einen Platz in der LV verlieren, wenn es mehr Interessenten als Plätze gibt. Dies gilt ungeachtet der Platzzuweisung durch Friedolin und ist im Einklang mit der grundsätzlichen Aufhebung der Anwesenheitspflicht.

Leistungsnachweis

1. Abgabetermin HA: 31.03.2023

2. Abgabetermin HA: 26.05.2023

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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