Kommentar |
Das Seminar macht mit Problemen und Techniken literaturwissenschaftlichen Arbeitens am Beispiel ausgewählter Texte Ödön von Horváths bekannt. Der Autor gehört zu den meistgespielten deutschsprachigen Dramatikern des 20. Jahrhunderts. Bekannt wurde er vor allem durch seine Volksstücke „Geschichten aus dem Wiener Wald“ (1931) und „Kasimir und Karoline“ (1932), in denen er sich als scharfer Diagnostiker gesellschaftlicher Missstände mit der (spießigen) Mentalität und dem ‚Bildungsjargon‘ des Kleinbürgertums auseinandersetzt. Horváth ist aber auch als Erzähler zu großer Bekanntheit gelangt. In seinem Roman „Jugend ohne Gott“ (1937), der ein Jahr nach Erscheinen schon in acht Übersetzungen vorlag, befasst er sich mit der seelischen Verfassung von Schüler/-innen in der Diktatur des Nationalsozialismus. Der Text wird nach wie vor in der Schule gelesen und ist mehrmals verfilmt worden, zuletzt 2017. |