Kommentar |
„Wie ein Göttlich heilsam werck es sey, die pfarhen und Christlichen gemeinen durch verstendige geschickte Leute zu besuchen […]“ Mit diesen Worten beschreibt Martin Luther in der Vorrede zum „Unterricht der Visitatoren“ aus dem Jahr 1528 die Aufgabe und Funktion der Visitationen. Die Einführung und Verbreitung der reformatorischen Lehre sollte durch Besuche von Theologen und Juristen in den Gemeinden vor Ort sichergestellt und überprüft werden. Die Ergebnisse dieser Besuche wurden durch die Visitatoren ausführlich in sogenannten „Visitationsakten“ dokumentiert und lassen pointierte und zum Teil überraschende Einblicke in konkrete Gemeindesituationen zu.
Im Rahmen der Übung sollen einerseits das Handbuch für die Visitatoren – der „Unterricht der Visitatoren“ von 1528 –, andererseits ausgewählte Visitationsakten analysiert und kontextualisiert werden, um einen Eindruck von der praktischen Arbeit der Visitatoren zu erhalten. |
Literatur |
Dagmar Blaha, Christopher Spehr (Hrsg.): Reformation vor Ort. Zum Quellenwert von Visitationsprotokollen, Leipzig 2016; Joachim Bauer, Dagmar Blaha, Stefan Michel: Der Unterricht der Visitatoren (1528). Kommentar – Entstehung – Quellen, Gütersloh 2020; Der Unterricht der Visitatoren – Forschungsprojekt der Friedrich-Schiller-Universität Jena, abrufbar unter http://udv.reformationsportal.de/index.php?id=332
Weitere Literatur wird in der Veranstaltung bekanntgegeben. |