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PRAESENZ (PRESENCE): Sozial-ökologische Transformationskonflikte. Eine Einführung - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 205888 Kurztext
Semester WS 2022 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 25 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 30
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Do. 12:00 bis 16:00 14t. 27.10.2022 bis
09.02.2023
Bachstrasse 18 - SR Bachstraße 18k (Raum 042)   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
keine öffentliche Person
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Soziologie
Inhalt
Kommentar

Der Ruf nach einem ökologischen Umbau der Gesellschaft nimmt in der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und in politischen Beschlüssen zu. In Anbetracht des sich rapide schließenden Zeitfensters für eine radikale Wende sind die angestrebten Maßnahmen zwar absolut ungenügend. Dennoch drängen ökologische Forderungen in alle Politikfelder: Gefordert und teilweise umgesetzt werden zum Beispiel der Kohleaussteig, steigende Kraftstoffsteuern oder eine Transformation des Automobilsektors hin zum Elektroantrieb.

Der steigende ökologische Handlungsdruck trifft in der kapitalistischen Gesellschaft auf soziale Konfliktlinien. Die grundlegende Annahme des Seminars lautet, dass die ökologische Krise sowohl der Ursache als auch ihrer Bearbeitung nach einen Klassencharakter hat. Dies wird bei der Betrachtung der politischen Ökonomie, der Gefährdung durch ökologische Krisenerscheinungen als auch der Kosten des ökologischen Umbaus deutlich: Die Produktions- und Konsumentscheidungen oder die Möglichkeit, sich vor ökologischen Gefahren weitestgehend zu schützen, kommen nur einem kleinen Teil der Weltbevölkerung zu. Demgegenüber hat die Mehrheit der Weltbevölkerung keine Entscheidungsmacht über die Produktion und auch die Konsumchancen und ökologischen Gefährdungen sind weitestgehend klassenspezifisch strukturiert. Die zweite Annahme des Seminars lautet, dass der andauernde industrielle Klassenkampf sich zunehmend mit Konflikten um die Bearbeitung oder Nicht-Bearbeitung des ökologischen Konfliktes verzahnen und in sozial-ökologischen Transformationskonflikten in Erscheinung treten wird.

Im Seminar wollen wir uns zunächst anschauen, in welchem Verhältnis die ökologische Krise und die kapitalistische Klassengesellschaft stehen. Daraufhin betrachten wir beispielhaft zwei sozial-ökologische Transformationskonflikte: Die Dynamik im Rahmen des Kohleaussteigs in der Lausitz sowie die Gelbwestenproteste gegen steigende Kraftstoffsteuern in Frankreich. In beiden Beispielen führten klimapolitisch begründeten Maßnahmen zu enormen gesellschaftlichen Spannungen (sozial-ökologischen Transformationskonflikten). Die Konflikte unterscheiden sich jedoch maßgeblich darin, welche Akteurskonstellationen entstanden. Die Gelbwesten sahen vor allem den Staat und sein neoliberales Regime als Verursacher ihrer sich verschlechternden Lebensumstände und somit als Gegner an. Sie gingen an einigen Orten Bündnisse mit Klimaaktivist:innen ein, um gemeinsam für einen Klimaschutz auf Kosten der Wohlhabenden zu kämpfen. Anders in der Lausitz: Hier wurden Staat und Klimabewegung als Bedrohung des Arbeitsplatzes und der eigenen Identität angesehen und die Arbeitgeber als wichtigsten Verbündeten.

Ziel des Seminars ist es, ein Gespür für vergangene und zukünftige Transformationskonflikte zu entwickeln. Schließlich soll diskutiert werden, was einer zunehmenden Spaltung zwischen sozialen und ökologischen Interessen innerhalb der Klasse der Lohnabhängigen entgegenwirken könnte und im Umkehrschluss Bedingungen für eine soziale und ökologische Allianz wären.


Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Alle, die sich für Fragen rund um Natur- und Klassenverhältnisse interessieren, sind herzlich eingeladen.

Leistungsnachweis

BASOZ 42 aktive Teilnahme und ggf. Große Hausarbeit

BASOZ 43 aktive Teilnahme und ggf. Hausarbeit

BASOZ 44 aktive Teilnahme und ggf. mündliche Prüfung

BASOZ 45 aktive Teilnahme und ggf. Hausarbeit o. mündliche Prüfung

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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