Kommentar |
"Man wird nicht als Frau geboren, man wird es", schrieb Simone de Beauvoir (1951 [1949]). Diese politische Aussage ist sicherlich unter verschobenen Vorzeichen auch heute noch für die Geschlechtersoziologie aktuell. Was heißt es Geschlecht nicht als biologisches Schicksal, sondern als kulturelles Phänomen zu konzeptionalisieren? Wieso sagen Autor*innen der Geschlechtersoziologie, dass das Zweigeschlechtersystem konstruiert ist, wenn sich doch im Alltag(swissen) Männer und Frauen nach anatomischen Kriterien u.a. differenzieren lassen? Warum bekommen Frauen für gleiche Arbeit noch immer weniger Lohn? Inwiefern ist es in diesem Zusammenhang analytisch fruchtbar Geschlecht als sozialen Platzanweiser und soziale Prozesskategorie zu fassen? Im Zuge der einführenden Veranstaltung werden wir uns Schlüsselkonzepte der Geschlechtersoziologie zuwenden. Auch werden wir nicht nur Begrifflichkeiten klären, sondern darüber hinaus unterschiedliche geschlechtertheoretische Perspektiven herausarbeiten und das Verhältnis von der Frauen- Geschlechter- und Männlichkeitsforschung sowie Queer Studies beschreibend streifen. Grundlegend für das Seminar ist die Lektürearbeit. |