Kommentar |
Bachelor
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BA_VK 2, BA_VK 3 B, BA_KG 2 B, BA_KG 3 B
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Master
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MVK 1 B , MVK 4, MKG 2 B, MKG 3 B, MWKG, MWVK
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Reden, ratschen, chatten. Causieren, parlieren, argumentieren; dichten und denken, reden und gegenreden, fragen und antworten – Sprechen ist Alltagspraxis, mit anderen ebenso wie mit sich selbst. Gespräche zeugen von Habitus. Sprache ist Macht. Was heißt es, wenn wir fragen, flüstern, hören, schweigen, antworten und entsagen? Wie viel Pause braucht es, um bedacht zu antworten – und wie deuten wir die Länge der Stille zwischen Mucks und Meckern?
Diese Lehrveranstaltung vermittelt ein kulturanthropologisches ABC des Sprechens und Schweigens, der Pausen und des Reimens. Es werden kulturanthropologische und kulturhistorische Beispiele diskutiert, Theorien zur Sprache erschlossen: von Semiotik und Psychoanalyse bis hin zu aktueller linguistischer Anthropologie.
Dabei bildet die methodische Ausbildung den praktischen Gegenpol: Wie Interviews geführt und analysiert werden, wird von den Studierenden im Seminar gemeinschaftlich eingeübt. Denn Formen und Techniken des Gesprächs, rhetorische Grundlagen und analytische Ansätze werden im Seminarverlauf von den Studierenden an selbst erarbeiteten Beispielen erlernt. |
Literatur |
Einführende Literatur: Brigitta Schmidt-Lauber: Das qualitative Interview oder: Die Kunst des Reden-Lassens, in: Silke Göttsch/Albrecht Lehmann (Hrsg.): Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen, Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie, Berlin 2001, S. 165-186, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2007, S. 169-188. George Steiner: Sprache und Schweigen. Essays über Sprache, Literatur und das Unmenschliche, Berlin 2019. |