Kommentar |
Die Entstehung des Monotheismus im antiken Israel / im frühen Judentum gehört zu den spannendsten Fragen der gegenwärtigen alttestamentlichen Forschung. Ging man früher ganz selbstverständlich davon aus, daß das biblische Bild eines frühen, bis in die Wüstenzeit reichenden Monotheismus historisch zu verstehen sei, ist man heute – durch archäologische Funde in den 1970er Jahren angeregt – zu einem ganz neuen Bild gelangt. Das Hauptseminar möchte neben religionswissenschaftlichen Begriffsklärungen zentrale biblische Texte (Dtn, Deuterojesaja) und Themen (Erstes Gebot, Bilderverbot) behandeln, darüber hinaus aber auch einige einschlägige Inschriften wie Kuntillet ʿAjrud und Ḫirbet el-Qom auswerten. Zur Vorbereitung empfiehlt sich der Aufsatz von Matthias Köckert, der den „Pradigmenwechsel“ der Forschung eindrücklich beschreibt. |
Literatur |
Fritz Stolz, Einführung in den biblischen Monotheismus, Darmstadt 1993; Matthias Köckert, Von einem zum einzigen Gott. Zur Diskussion der Religionsgeschichte Israels, BThZ 15 (1998), 137-175; Manfred Oeming / Konrad Schmid (Hgg.), Der eine Gott und die Götter. Polytheismus und Montheismus im antiken Israel, AThANT 82, Zürich 2003; Erik Aurelius, Der Ursprung des Ersten Gebots, ZThK 100 (2003), 1-21; Uwe Becker, Von der Staatsreligion zum Monotheismus. Ein Kapitel israelitisch-jüdischer Religionsgeschichte, ZThK 102 (2005), 1-16. – Reinhard G. Kratz / Hermann Spieckermann (Hgg.), Götterbilder – Gottesbilder – Weltbilder. Band I: Ägypten, Mesopotamien, Persien, Kleinasien, FAT II/17, Tübingen 2006; Sven Petry, Die Entgrenzung JHWHs. Monolatrie, Bilderverbot und Monotheismus im Deuterononium, in Deuterojesaja und im Ezechielbuch, FAT II/27, Tübingen 2007. |