Kommentar |
„Das Judentum als solches hat sich zu jeder Zeit verändert und gewandelt. Es hatte den Glauben der Erzväter mit der Gesetzgebung am Sinai in Einklang gebracht, mit dem Idealismus der Propheten, mit den praktischen Einzelheiten der Rabbinen. Es berücksichtigte die sozialen Bedingungen verschiedener Epochen und reagierte auf zeitgenössische Lebensstile und Einstellungen, wenn es sie auch nicht zwangsläufig nachahmte.“ So begründen J. A. Ramian und W. Homolka in ihrem Standardwerk Progressives Judentum (S. 20), dass sich auch in der Gegenwart die gesamte Breite und Vielfalt des Judentums in Dynamik befindet und diese durchaus gerade durch die Tradition legitimiert wird. Dabei bieten – ungeachtet mancher o. g. historischen Fiktion – ihre Ausführungen eine umfassende und tief greifende Diskussion klassischer jüdischer Themen in Bezug auf die Situation der Gegenwart. Vor allem anhand dieses Werkes werden in der Vorlesung die einzelnen Momente des Judentums behandelt mit einem Blick von der Gegenwart ausgehend in die Vergangenheit betrachtet. Hinzu kommt eine Einführung in die gegenwärtigen Gebetsbücher und die praktischen Lebensverhältnisse. Ein entsprechendes religionswissenschaftliches Seminar wird diese Vorlesung begleiten.
– Diese Vorlesung kann inhaltlich durch den Besuch weiterer Veranstaltungen ergänzt werden, die die Religion Israels/das Judentum vor der Zeitenwende behandelt, das in dieser Vorlesung kaum thematisiert wird. Entsprechende Veranstaltungen werden in der Theologie/Altes Testament angeboten. |
Zielgruppe |
Studierende der Religionswissenschaft, Ethik, Philosophie, Theologie; Hörer aller Fakultäten, Gasthörer/innen |