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PRÄSENZ: Auf dem Weg zu einer Gastlichkeit der Sprache - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Hauptseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 205511 Kurztext
Semester WS 2022 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 15 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 15
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen


Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Fr. 14:00 bis 19:00 Einzel-V. 28.10.2022 bis
28.10.2022
Zwätzengasse 9a - Z9   findet statt  
Einzeltermine anzeigen Fr. 14:00 bis 19:00 Einzel-V. 02.12.2022 bis
02.12.2022
Zwätzengasse 9a - Z9   findet statt  
Einzeltermine anzeigen Sa. 10:00 bis 15:00 Einzel-V. 29.10.2022 bis
29.10.2022
Zwätzengasse 9a - Z9   findet statt  
Einzeltermine anzeigen Sa. 10:00 bis 15:00 Einzel-V. 03.12.2022 bis
03.12.2022
Zwätzengasse 9a - Z9   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Freitag, Gloria verantwortlich
Memmeler, Lisa Elina verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Philosophie
Inhalt
Kommentar

„Ich habe nur eine Sprache, und die ist nicht die meinige / gehört mir nicht”, mit diesem Axiom beginnt Jacques Derrida seinen (Vortrags)Text Die Einsprachigkeit des Anderen oder die ursprüngliche Prothese (1996, dt. 2003). Was heißt das für das `Ich´ dieses Satzes, für das Subjekt, das spricht – oder das von der Sprache gesprochen wird, die es nicht `hat´? Ist Sprache den Sprechenden vorgängig, enteignet? Wie kann dann ein Ich sprechend sich auszudrücken? Welche Konsequenzen ergeben sich für die Identität der- oder desjenigen, die/ der mit der eigenen Sprache, die niemals die eigene ist, spricht? Ist Sprache in sich pluralisiert, wie die Variation anklingen lässt, die das axiomatische Moment noch deutlicher hervorkehrt: 

„1. Man spricht immer nur eine einzige Sprache. 

2. Man spricht niemals eine einzige Sprache.”

Kann sie, als plurale, als in sich mehrsprachige Sprache und wenn ja, unter welchen Bedingungen, gastlich sein? Kann man sich und einander in der Sprache verständigen, begegnen? Oder ist Sprache unweigerlich eine normierende Kraft, die ebensowenig dem singulären Ausdruck wie dem anderen, der anderen einen Platz lässt? Muss das Sprechen sich fortwährend von der einen in eine andere Sprache – die Sprache des anderen – übersetzen? 

Was ist Übersetzen und wie kann ein Übersetzen unter den Voraussetzungen einer Gastlichkeit gedacht werden? Wie begegnet es einer Fremdheit im ,eigenen‘ Sprechen und im Sprechen der ,anderen‘? Welche Rolle spielen Zeitlichkeit, Nachträglichkeit und Geschichtlichkeit des Sprachprozesses für ein Übersetzen vom einen (von der einen) zum anderen (zur anderen)?

Diese und weitere, in der gemeinsamen Lektüre und im Gespräch sich aufwerfenden Fragen möchte das Seminar in drei Doppelsitzungen (jeweils im Block) untersuchen, begleitet und ausgehend von der Lektüre der Einsprachigkeit des Anderen, die wir in einen Dialog, vielleicht auch in produktiven Kontrast setzen möchten zu Walter Benjamins Aufsatz Die Aufgabe des Übersetzers (1923).

Derrida hat sich in einigen Texten intensiv und ausdrücklich mit Benjamin auseinandergesetzt, und auch ohne die explizite Bezugnahme gibt es Anklänge und Verwandtschaften in den Themen, die beide beschäftigt haben wie auch in den Darstellungs- und Vollzugsformen ihres Denkens. So ist für Benjamin wie für Derrida Denken ein Über-setzen, jedoch aber nicht von einem eigensten, gleichsam neutralen Ort zu einem anderen, sondern so, dass jedes Denken/ Sprechen schon in sich übersetzt, übersetzend ist. 

Wir wollen ausgehend von der Auseinandersetzung mit Benjamins und Derridas Texten gemeinsam versuchen, mögliche ,Wege zu einer Gastlichkeit der Sprache‘ zu denken und Grenzen der Ansätze kritisch diskutieren.

Literatur

 

Primärtexte:

Walter Benjamin: Die Aufgabe des Übersetzers. In: Walter Benjamin. Gesammelte Schriften. Bd. IV. Hrsg. v. Tillman Rexroth. Frankfurt a.M. 1991, S. 9-21. 

Jacques Derrida: Die Einsprachigkeit des Anderen oder die ursprüngliche Prothese. Übers. aus dem Französischen von Michael Wetzel. München 2003. 

 

vorbereitende Lektüre/Hilfsmittel:

Hirsch, Alfred: Die Aufgabe des Übersetzers. In: Burkhardt Linder (Hrsg.): Benjamin Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart/Weimar 2011, S. 609 - 625.

Radiobeitrag: Englert, Klaus: Jacques Derridas Philosophie der Gemeinschaft. Ein Wir voller Hoffnung, Furcht und Verheißung. DlF, 26.12.2021. Online unter: https://www.deutschlandfunkkultur.de/jacques-derridas-philosophie-der-gemeinschaft-100.html.

Glossar zentraler Begriffe der Dekonstruktion, zusammengestellt vom Forum Produktive Differenzen. Forum für Kultur und Genderforschung der Uni Wien. Online unter: https://differenzen.univie.ac.at/glossar.php.

 

weiterführende Literatur: 

Jacques Derrida: Babylonische Türme. Wege, Umwege, Abwege. In: Alfred Hirsch: Übersetzen und Dekonstruktion. Frankfurt a.M. 1997, S. 119 - 165.

Hirsch Alfred: Der Dialog der Sprachen: Studien zum Sprach- und Übersetzungsdenken Walter Benjamins und Jacques Derridas. München 1995. 

Hart Nibbrig, Christiaan L. (Hrsg.): Übersetzen: Walter Benjamin. Frankfurt a.M. 2001.

 

 

 

 

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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