Kommentar |
Die Vorlesung gibt einen Überblick über das sogenannte Zeitalter der europäischen Revolution, das von der großen französischen Revolution von 1789 über die französische Julirevolution von 1830 bis zur europäischen Revolution von 1848/49 reicht. Schon früh hat man die Revolution als das Hauptsignum der europäischen Geschichte in der Zeit von 1780 bis 1848 angesehen (Bergeron/Furet/Koselleck). In jüngster Zeit mehren sich jedoch die Stimmen, welche die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts verstärkt aus der Perspektive des Staates und hier vor allem unter dem Aspekt einer modernen Sicherheitspolitik betrachten (Beatrice de Graaf). Beide Perspektiven sollen miteinander verbunden werden, indem die Wechselwirkung von gesellschaftlichem Aufbruch und staatlichem Sicherheitsbedürfnis ins Zentrum der Betrachtung gerückt wird. Es wird zu zeigen sein, inwieweit die staatliche Reaktion auf die gesellschaftliche Bewegung angemessen oder nicht vielmehr so überzogen war, dass man eher von "Repressionspolitik" als von "Sicherheitspolitik" sprechen muss. Hinsichtlich der gesellschaftlichen Seite wird die europäische Perspektive in den Blick genommen, was die staatliche Perspektive betrifft, konzentriert sich die Vorlesung vor allem auf den Deutschen Bund und fragt nach der Ausprägung einer dezidierten Bundespolitik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Die Vorlesung ist staatsexamensrelevant und richtet sich zugleich an Studierende allen Semesters.
Literatur: Louis Bergeron, Francois Furet, Reinhart Koselleck (Hg.): Das Zeitalter der europäischen Revolution 1780-1848. Frankfurt a.M. 1969. Beatrice de Graaf: Fighting Terror After Napoleon. How Europe Became Secure after 1815. Cambridge 2020. Beatrice de Graaf, de Haan, Ido and Vick, Brian (ed.): Securing Europe after Napoleon. 1815 and the New European Security Culture. Cambridge 2019. |