Kommentar |
Das patagonische Roadmovie, eine der südamerikanischen Varianten des in den 60er Jahren populär gewordenen US-amerikanischen Roadmovie-Genres, hat vor allem in den letzten dreißig Jahren eine besondere Stellung im argentinischen bzw. chilenischen Film eingenommen.
Klassischerweise führt die Reise seine Protagonist:innen aus dem Norden –im Fall Argentiniens aus der Hauptstadt Buenos Aires– in den weit entfernt liegenden, mythenbehafteten Süden. Oftmals besteht das Patagonienbild der Roadmovies aus historisch etablierten Stereotypen und Klischees, die in den ´Gründungstexten´ der Reisenden, Wissenschaftler und Kolonisatoren ab dem 16. Jahrhundert ihren Ursprung fanden. In den letzten Jahren häufen sich allerdings auch Filme, die das klassische Roadmovie neu interpretieren und sich um eine Dekonstruktion des Mythos um Patagonien bemühen.
Im Seminar sollen unterschiedliche Roadmovies behandelt und hinsichtlich ihres Umgangs mit der Problematik analysiert werden. Nach einer thematischen Einführung zu Patagonien und einem Überblick über die aktuelle Forschungsliteratur sowie dem Heranführen an die Methoden und Techniken der Filmanalyse, werden einzelne Filme detailliert besprochen. Zur Vorbereitung der Sitzungen werden sowohl Sekundärtexte (in englischer, deutscher oder spanischer Sprache) als auch die jeweiligen Filme im Originalton bereitgestellt. |
Literatur |
Zur einführenden Lektüre empfiehlt sich besonders:
Haase, Jenny/Sartingen, Kathrin (2012): "Filmische Patagonienreisen". In: Ingruber, Daniela/Prutsch, Ursula (Hrsg.): Filme in Argentinien. Wien: Lit-Verlag, S. 123-146. |
Bemerkung |
Hinweise zu den Sprach- und Seminaranforderungen: Die Filme werden in Originalsprache (Argentinisches Spanisch) und nur in Einzelfällen mit Untertiteln gezeigt. Daher ist ein gewisses Hörverständnis des Spanischen Voraussetzung, ebenso wie die regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen und die Lektüre der bereitgestellten Texte.
Aufgrund einer Forschungsreise finden die ersten 3 Sitzungen online statt. |