durchführende Lehrende:
Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller
Judith Mayer, M.A.
Lernen am historischen Ort ist heute ein weithin anerkannter Zugang zur Geschichte. Insbesondere Gedenkstätten werden als gesellschaftliche Akteure der historisch-politischen Bildung gesehen und sollen als außerschulische Lernorte ein fester Bestandteil des Geschichtsunterrichts sein. Dabei unterscheiden sich Gedenkstätten sehr stark voneinander: Sie befinden sich an unterschiedlichen historischen Orten, ihr Selbstverständnis divergiert mitunter stark und entsprechend weichen der jeweilige Umgang mit dem Ort und den Besucher:innen voneinander ab.
Das Hauptseminar vermittelt Wege, wie man sich historischen Orten der DDR analytisch nähern und die jeweilige Gedenkstättenpraxis ergründen kann. Gerade die Geschichte der DDR bietet eine Vielzahl von historischen Orten, an denen sehr unterschiedliche Formen des Erinnerns praktiziert werden. Ziel des Seminars ist es, reflektierte Zugänge zu Gedenkstätten zu entwickeln und zugleich deren Potentiale für die Bildungsarbeit zu entdecken. Damit richtet sich das Seminar gleichermaßen an Studierende mit Interesse an Gedenkstättenarbeit sowie an angehende Lehrer:innen, die Kompetenzen für den Einsatz von Gedenkstätten als außerschulischen Lernort entwickeln wollen.
Nach einer Einführung in theoretische Herangehensweisen werden wir uns mehreren praktischen Beispielen von historischen Orten in Thüringen und in Berlin widmen. Neben zwei Tagesexkursionen nach Erfurt am 23.5. und 13.6. ist eine viertägige Exkursion nach Berlin geplant, die vom 18.-21.7. stattfinden wird. Die Fahrt nach Berlin wird durch das Bundesprogramm „Jugend erinnert“ gefördert.
Einführende Literatur: Habbo Knoch: Geschichte in Gedenkstätten. Theorie – Praxis – Berufsfelder. Tübingen 2020; Holger Thünemann / Oliver von Wrochem: Gedenkstätten, in: Felix Hinz; Andreas Körber (Hg.): Geschichtskultur – Public History – Angewandte Geschichte. Geschichte in der Gesellschaft: Medien, Praxen, Funktionen. Göttingen 2020, S. 344-358. |