Kommentar |
Im Zeitalter der Revolutionen (1760-1848) wandelte sich die Monarchie in Westeuropa tiefgreifend. Aufgrund der Revolution von 1789 und des aufkommenden Prinzips der Volkssouveränität sowie der sozialen Herausforderungen der Industrialisierung mussten die Monarchen neue Wege der Legitimation ihrer Herrschaft beschreiten. Zudem erhielten sie in den politischen Umbrüchen der Epoche neue Positionen im Verfassungsgefüge. Allerdings lassen sich in Westeuropa trotz einer ähnlichen Entwicklungsrichtung auch erhebliche Unterschiede ausmachen. Während in Frankreich durch die Revolutionen von 1789, 1830 und 1848 die Institution der Monarchie erschüttert wurde und es zu mehrfachen Wechseln der Dynastie kam, wuchs sie in Großbritannien allmählich in ein parlamentarisches System hinein. Im Seminar sollen die skizzierten historischen Problemstellungen vergleichend anhand der Monarchien in Großbritannien und Frankreich untersucht werden.
Literatur: Volker Sellin, Gewalt und Legitimität. Die europäische Monarchie im Zeitalter der Revolution, München 2011; Monika Wienfort, Monarchie im 19. Jahrhundert, Berlin/Boston 2019. |