Kommentar |
Als Pilger- oder Wallfahrt wird die Fahrt oder Fußwanderung zu heiligen Stätten, zu Gräbern und Reliquien von Heiligen verstanden. Im gesamten Mittelalter begaben sich Pilger auf den oft beschwerlichen Weg zu ebendiesen Orten, um Hilfe in Nöten, um Heilung von Krankheit oder die Abwendung von Unglück zu erbitten. Pilgerreisen wurden weiterhin als Bußleistung verstanden, um von Sünden(strafen) befreit zu werden. Besonders die Pilgerreisen zu den heiligen Stätten des Wirkens und Leidens Jesu im Heiligen Land, zu den Apostel- und Märtyrergräbern in Rom sowie zum Grab des hl. Jakobus in Santiago de Compostela fanden ihren Niederschlag in einer eigenen Quellengattung: den Pilgerführern – Wegbeschreibungen für Pilger – und den Pilgerberichten. Ebendiese Pilgerführer und -berichte werden im Zentrum des Hauptseminars stehen. Die Quellen sind gemeinsam zu lesen, ihre religiösen und gesellschaftlichen Kontexte zu diskutieren.
Einführende Literatur: Angenendt, Arnold: Heilige und Reliquien. Die Geschichte ihres Kultes vom frühen Christentum bis zur Gegenwart, Hamburg 22007. Ohler, Norbert: Pilgerstab und Jakobsmuschel. Wallfahren in Mittelalter und Neuzeit, Düsseldorf 2000.
Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben. |