Spätestens im Abitur werden Schüler*innen aufgefordert Geschichte zu beurteilen und bewerten; bestenfalls geschieht dies schon vorher (und nicht nur am Gymnasium). Geschichtsdidaktik und Kultusbürokratie fordern dazu auf, im Geschichtsunterricht Urteilsbildung zu fördern, woraus sich zahlreiche Herausforderungen ergeben, denen wir im Seminar nachgehen.
So werden Urteilskonzepte besprochen und insbesondere die Unterscheidung von Sach- und Werturteil diskutiert. Wir widmen uns empirischen Untersuchungen und der Frage, wozu Schüler*innen in der Lage sind und was ihnen Schwierigkeiten bereitet. Der Pragmatik nähern wir uns über die Themen- und Materialwahl (Stichwort Multiperspektivität). Welche Themen können Schüler*innen herausfordern zu urteilen und ihre Bewertungsmaßstäbe offenzulegen und zu reflektieren?
Literatur: Christian Winklhöfer: Urteilsbildung im Geschichtsunterricht, Frankfurt/M. 2021; Anke John. u.a. (Hg.): Urteilspraxis und Wertmaßstäbe im Unterricht, Frankfurt/M. 2020; Bernd Schönemann/Holger Thünemann/Meik Zülsdorf-Kersting: Was können Abiturienten? Zugleich ein Beitrag zur Debatte über Kompetenzen und Standards im Fach Geschichte, Münster 2011. |