Kommentar |
Bachelor
|
BA_VK 2, BA_VK 3 B, BA_VK 4 B
|
Master
|
MVK 1 B, MVK 2, MVK 4, MWVK
|
Wir alle leben in und mit Bilderwelten: Wir sehen, bewerten und machen beständig Bilder und lassen uns von visuellen Eindrücken leiten. Jenseits dieser alltagsweltlichen Komponente sind Bildquellen für nahezu jedes Thema unseres Faches relevant; sie veranschaulichen und verdeutlichen Aspekte, die sich verbal schwerer oder aufwändiger – oder gar nicht – vermitteln lassen. Dennoch werden visuelle Quellen in den eher wortfixierten (Geistes-)Wissenschaften nach wie vor vorwiegend illustrativ eingesetzt. Dabei gehört die Forschung mit Bildern und über Bilder längst zum methodischen Instrumentarium unserer Disziplin. Abbilden und Sehen sind verknüpft mit den jeweiligen gesellschaftspolitischen, kulturellen und ökonomischen Entwicklungen. Das bedeutet, Bildquellen müssen in ihren Entstehungs- und Verwendungskontext eingebunden werden.
Diese grundlegenden Kenntnisse zur Arbeit mit visuellen Quellen und bildanalytischen Verfahren möchten wir an konkreten Beispielen vermitteln und erproben: Dabei dienen ausgewählte Bestände des (Digitalen) Bildarchivs des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde in Dresden als Materialbasis (https://bild.isgv.de/). Anhand dieser Bildbestände sollen nicht nur Motive erschlossen, sondern ebenso die umfassenden Zusammenhänge, in denen diese Bildquellen entstanden sind, interpretiert werden.
Als Ergebnis ist die Erstellung eines eigenen „kuratierten“ Zugangs (auch als Gruppenarbeit) möglich: Damit besteht die Option, die Ergebnisse der eigenen Arbeit „dauerhaft“ auf der Website des ISGV zu präsentieren (https://bild.isgv.de/projekte). |
Literatur |
Einführende Literatur: Francesca Falk: Öffentliche Bilder analysieren, in: Christine Bischoff/Karoline Oehme-Jüngling/Walter Leimgruber (Hrsg.): Methoden der Kulturanthropologie, Bern 2014, S. 212-222. Walter Leimgruber/Silke Andris/Christine Bischoff: Visuelle Anthropologie. Bilder machen, analysieren, deuten und präsentieren, in: Sabine Hess/Johannes Moser/Maria Schwertl (Hrsg.): Europäisch-ethnologisches Forschen. Neue Methoden und Konzepte, Berlin 2013, S. 247-281. Zum Weiterlesen: Roland Barthes: Die helle Kammer. Bemerkungen zur Fotografie, Frankfurt a. M. 1985. |
Bemerkung |
Die Veranstaltung findet – nach drei einführenden Sitzungen – als Blockveranstaltung statt. Der erste Block wird am 27./28. Mai 2022 im ISGV in Dresden durchgeführt und der Arbeit an konkreten Beständen dienen. Der zweite Block ist am 24./25. Juni 2022 in Jena geplant.
Voraussetzung für den Erwerb von Leistungspunkten: Aktive Teilnahme (Textlektüre und Diskussion) – auch an allen Blockseminaren – sowie die Beschreibung und Einordnung eines Bestandes aus dem Digitalen Bildarchivs des ISGV (Hausarbeit; die Möglichkeit, einen eigenen „kuratierten Zugang“ für die Website zu erstellen, besteht). |