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PRÄSENZ: Ziviler Ungehorsam - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 198977 Kurztext
Semester SS 2022 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 25 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 25
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch die Dozierenden möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch die Teilnehmenden möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch die Dozierenden möglich.
Termine Gruppe: 1-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mo. 10:00 bis 12:00 w. 11.04.2022 bis
11.07.2022
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 209   findet statt  
Gruppe 1-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Braune, Andreas , Dr. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Politikwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Der „Aufstand der letzten Generation“ zeigt es: Immer wieder treten Bewegungen und Protestformen auf, die bewusst auf Strategien setzen, die sich im Grenzbereich zum Rechtsbruch bewegen oder bewusst in diesem Bereich operieren. Erinnert sei hier an Phänomene aus der jüngeren Vergangenheit wie Occupy Wallstreet, Pussy Riot, Tierrechtsaktionen, Umwelt- und Klimaproteste, antifaschistische Proteste gegen Nazi-Demos etc. Auch bemühten Proteste gegen Corona-Maßnahmen immer wieder ein „Widerstandsrecht“, wenn sie sich über Auflagen hinwegsetzten.

Immer stellt sich dabei die Frage, mit welcher Berechtigung sich diese Handlungsformen über geltendes Recht stellen. Von einem rein legalistischen Standpunkt aus sind sie jedenfalls nicht zu rechtfertigen und geraten in einen Konflikt mit dem Rechtsstaat. Sie bedürfen daher einer Legitimation jenseits des Legalismus, die oft in einer spezifischen normativen politischen Theorie wurzelt. Das Seminar fragt nach solchen Legitimationsformen zivilen Ungehorsams. Und es fragt danach, was ziviler Ungehorsam von einem analytischen Standpunkt betrachtet eigentlich ist und wie er sich von anderen Formen des Nonkonformismus unterscheidet. Auch die Frage des Verhältnisses des zivilen Ungehorsams zur Gewalt wird thematisiert werden.

Im Zuge der Bürgerrechtsbewegung in den USA und der Proteste gegen den Vietnamkrieg spielte der zivile Ungehorsam bereits eine wichtige Rolle. Eine erste Hauptphase der Auseinandersetzung mit diesem Thema in der politischen Philosophie findet sich daher in den späten 1960er/ Angang der 1970er Jahre. Auch die Proteste der 1968er in Europa spielen dabei eine wichtige Rolle, ebenso wie die antikoloniale Bewegung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zum genaueren Verständnis des Phänomens werden wir uns daher nicht nur diese historischen Beispiele zivilen Ungehorsams näher anschauen, sondern vor allem die theoretische Reflexion ins Zentrum rücken. Wichtige Autoren des Seminars werden neben dem Klassiker Henry David Thoreau auch Gandhi, Martin Luther King, Herbart Marcuse, Hannah Arendt, John Rawls und Jürgen Habermas sein. Aber auch gegenwärtige Autoren werden vertreten sein.

Literatur

Braune, Andreas: Ziviler Ungehorsam. Texte von Thoreau bis Occupy. Stuttgart 2017.

Bemerkung

Wer die erste Sitzung der Lehrveranstaltung versäumt, ohne sich vorher schriftlich oder persönlich zu entschuldigen, kann den Anspruch auf einen Platz in der LV verlieren, wenn es mehr Interessenten als Plätze gibt. Dies gilt ungeachtet der Platzzuweisung durch Friedolin und ist im Einklang mit der gruandsätzlichen Aufhebung der Anwesenheitspflicht.

Leistungsnachweis
  • regelmäßige und aktive Teilnahme
  • Lektüre der Seminartexte
  • abhängig von Größe des Seminars ein Referat, ansonsten äquivalente Leistungen, gegebenenfalls schriftliche Vorleistungen. Die genauen Prüfungsvorleistungen werden am Beginn des Semesters bekannt gegeben.
  • wissenschaftliche Hausarbeit (ca. 14 Seiten)
Zielgruppe

Das Seminar richtet sich an Studierende im Basismodul Politische Theorie und Ideengeschichte (POL 220). Kenntnisse in den Grundzügen und der Arbeitsweise politischer Theorie und Ideengeschichte werden zusammen mit dem Lehrstoff vermittelt. Ein erkennbares Interesse an der Lektüre und Diskussion von Schlüsseltexten der politischen Theorie ist mehr als willkommen.

Praktiker des zivilen Ungehorsams sind natürlich ebenso willkommen, doch versteht sich das Seminar nicht als praxisorientierter Workshop. :-)

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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