Blockseminar vom 06.-12. Mai 2022 an der Europäischen Akademie Otzenhausen
Veranstaltung vorwiegend in französischer Sprache!
Der intensive wissenschaftliche und interkulturelle Austausch zwischen Studierenden aus Europa und Kanada steht im Zentrum dieses internationalen Seminars, das gemeinsam mit der Universität Montréal (Kanada) und der Universität Innsbruck in Kooperation mit der Europäischen Akademie Otzenhausen durchgeführt wird. Im Rahmen einer intensiven Akademiewoche wird das Rahmenthema in Vorträgen und interaktiven Workshops mit Expert*innen aus Europa und Kanada bearbeitet. Im Fokus steht dabei die multiperspektivische Betrachtung des Themas in der Zusammenarbeit zwischen europäischen und kanadischen Studierenden.
Ausgehend vom Forschungsfeld Erinnerungskulturen und kollektives Gedächtnis und deren Rolle für kulturelle Identitätskonstruktionen wollen wir im Seminar nach der Rolle nationaler Gedächtnisse, aber auch nach Infragestellungen und Widerständen fragen, z.B. nach verdrängten Erinnerungen und Möglichkeiten eines interkulturellen Gedächtnisses, das sich z.B. um die Integration von Migrationserfahrungen, der Kolonialgeschichte oder internationale Verflechtungen bemüht. Die Betrachtung der Gedächtnisse von Minderheiten wirft außerdem die Frage nach der Anerkennung dieser, häufig leidvollen und lange verdrängten Erinnerungen auf, wie das Beispiel der indigenen Bevölkerungsgruppen in Kanada zeigt. Damit verknüpft sind Fragen nach Möglichkeiten und Grenzen einer europäischen (oder kanadischen) Identität.
Praktische Perspektiven werden außerdem im Rahmen einer Exkursion nach Strasbourg, das wie kaum eine andere Stadt von der wechselvollen deutsch-französischen Geschichte geprägt ist, erkundet.
Teilnahmevoraussetzungen sind die aktive Teilnahme an der Frühjahrsakademie in Otzenhausen und den dort stattfindenden Gruppenarbeiten und Präsentationen sowie die Erbringung schriftlicher Leistungsnachweise nach Modulhandbuch.
Praktische Fragen zur An-/Abreise sowie Kostenbeteiligung für Unterbringung und Verpflegung werden im Rahmen einer (online) Vorbesprechung in der ersten Semesterwoche besprochen.
Im Anschluss an die Akademiewoche besteht die freiwillige Möglichkeit, gemeinsam mit den kanadischen Studierenden an einem dreitägigen Besuchsprogramm in Berlin teilzunehmen. Informationen dazu erhalten Sie nach Anmeldung. Dieser Berlinbesuch ist nicht Teil der offiziellen Lehrveranstaltung!
An die Frühjahrsakademie schließt ein Gegenbesuch der deutsch-österreichischen Gruppe in Montréal an, der vom 4. bis 12. Oktober 2022 geplant. Teilnehmer:innen an der Frühjahrsakademie werden bei der Platzvergabe dafür bevorzugt. Diese Studienreise (Deutsch-kanadische Herbstakademie) vermittelt den Teilnehmenden fundierte Einblicke in Gesellschaft und Kultur des Kanadas, v.a. der multikulturellen Metropole Montréal.
Im Zentrum der Exkursion stehen – neben dem interkulturellen Austausch mit kanadischen Studierenden – Begegnungen, Vorträge und Austausch mit Expert*innen sowie Akteur*innen der Zivilgesellschaft. Migrationsgeschichte, Mehrsprachigkeit und Sprachpolitik, autochthone Kulturen, interkulturelles Zusammenleben sowie das Verhältnis zwischen Québec und „RoC“ („Rest of Canada“) sind Themen der Reise. Natürlich stehen auch Besichtigungen der in Montréal sowie Besuche der beiden „capitales nationales“ Ottawa und Québec auf dem Programm.
Die Kanada-Exkursion wird von verschiedenen Geldgebern bezuschusst, so dass für Studierende der Uni Jena voraussichtlich nur ein Eigenanteil von bis zu 500,- EUR getragen werden muss (Flug, Unterkunft, Programm, Halbpension). Genaueres hierzu im Laufe des Sommersemesters. |