Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

What´s in a name? Namensgeschichte als Fachgeschichte - "Volkskunde" in der Diskussion (Teil 1) - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 198905 Kurztext
Semester SS 2022 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 20 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 24
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch die Dozierenden möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch die Teilnehmenden möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch die Dozierenden möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Do. 14:00 bis 16:00 w. 14.04.2022 bis
14.07.2022
Fürstengraben 1 - SR 141 Schmoll, Friedemann Eugen, Universitätsprofessor Dr. ( verantwortlich ) findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schmoll, Friedemann Eugen, Universitätsprofessor, Dr. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Seminar für Volkskunde und Kulturgeschichte
Inhalt
Kommentar

 

Bachelor

BA_VK 2, BA_VK 3 B, BA_VK 4 B

Master

MVK 2, MVK 3, MVK 4

Wenn man sich mit dem Wissenschaftsnamen „Volkskunde“ beschäftigt, geht es immer auch um Fragen disziplinärer Identität. Die Zusammensetzung aus „Volk“ und „Kunde“ raunt ideologisch, tönt „tümelnd“ und vorwissenschaftlich und bezeichnet keinesfalls den Inhalt des Faches. Der passende Name für ein zeitgemäßes modernes Fach also, das Kulturanalyse betreibt? Debatten um einen angemessenen Namen trieben das Vielnamenfach („Volkskunde“, Kulturanthropologie, Empirische Kulturwissenschaft, Europäische Ethnologie u. ä.) spätestens seit 1945 immer wieder um. Nach dem Nationalsozialismus und der Reform der Disziplin zu einer Wissenschaft moderner Gegenwartskulturen begleiteten die Diskussionen um die disziplinäre Identität der Volkskunde immer auch intensive Auseinandersetzungen um einen passenden Namen.

Nach dem Beschluss zur Umbenennung der „Deutschen Gesellschaft für Volkskunde“ in „Deutsche Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft“ im Jahr 2021 ist die Universität Jena mittlerweile die einzige im deutschsprachigen Raum, an der das Fach noch den Erstnamen „Volkskunde“ trägt (mit dem Zusatz „Empirische Kulturwissenschaft“). Für immer mehr Studierende ist dieser Name ein Problem. Höchste Zeit also, die Bezeichnung der Disziplin auf den Prüfstand zu stellen und die Diskussionen über eine zeitgemäße Benennung dieser Menschenwissenschaft zu forcieren!

Das zweisemestrige Projektseminar soll die Namensfrage der Jenaer Volkskunde begleiten, Diskussionen initiieren und ein öffentliches Forum schaffen für Auseinandersetzungen um das Selbstverständnis und die Bezeichnung unseres Faches und des Studienganges in Jena. Es begleitet inhaltlich den Prozess der Namensuche für den Jenaer Studiengang. Ein Fundament bildet dabei die intensive Beschäftigung mit der Wissens- und Wissenschaftsgeschichte volkskundlicher Kulturwissenschaft im 20. Jahrhundert und den Namensdebatten nach 1945. Notwendig für Suchbewegungen in Richtung Namensfindung sind neben Fragen der disziplinären Identität des Faches Grundlagen der Namenkunde (Onomastik). Es folgen in weiteren Schritten Prozesse der Meinungserhebung und die Moderation von Prozessen der Meinungsbildung. Hierfür sind Methoden der qualitativen Sozialforschung wie Umfragen und Interviews geplant. Dabei soll zum einen ein Meinungsbild unter ehemaligen und jetzigen Studierenden in Jena erhoben werden. Außerdem geht es darum, Positionen und Meinungen von Schwester-Instituten an den anderen Universitäten zu erheben und deren Erfahrungen zu ermitteln. Das Projektseminar soll Diskussionen um passende Namen moderieren und in unterschiedlichen medialen Formaten initiieren – Podiumsdiskussionen, Blogs, Journale.

Kurzum: In dem Projektseminar wird die Herausforderung des Jenaer Namenproblems angenommen. Die Studierenden lernen dabei wissenschaftsgeschichtliche Grundlagen der Volkskunde sowie der Namenkunde. Sie setzen sich mit Aspekten der disziplinären Identität des Faches auseinander, erproben sich in Methoden der Meinungsforschung und eignen sich Kompetenzen der Wissenschaftskommunikation und praktische Fähigkeiten der Organisation an.

Literatur

Einführende Literatur: Helge Gerndt (Hrsg.): Fach und Begriff „Volkskunde“ in der Diskussion, Darmstadt 1988. Gottfried Korff: Namenswechsel als Paradigmenwechsel? Die Umbenennung des Faches Volkskunde an deutschen Universitäten als Versuch einer „Entnationalisierung“, in: Sigrid Weigel/Birgit Erdle (Hrsg.): Fünfzig Jahre danach. Zur Nachgeschichte des Nationalsozialismus, Zürich 1996, S. 403-434. Regina Bendix/Tatjana Eggeling (Hrsg.): Namen und was sie bedeuten. Zur Namensdebatte im Fach Volkskunde (= Beiträge zur Volkskunde in Niedersachsen, Bd. 19), Göttingen 2004. Friedemann Schmoll: „Volkskunde 70“. 50 Jahre Falkenstein – ein Ordnungsversuch, in: Zeitschrift für Volkskunde 116/2 (2020), S. 217-240.       https://doi.org/10.31244/zfvk/2020/02.03

Bemerkung

Voraussetzung für den Erwerb von Leistungspunkten: Die Prüfungsform wird zu Beginn der Vorlesungszeit bekanntgegeben.

Bemerkungen: Das Seminar ist als Masterseminar für das Modul MVK 3 (Empirische Forschung) konzipiert. Es handelt sich um den ersten Teil eines zweisemestrigen Projektseminars. Bachelorstudierende sind herzlich willkommen und können sich die Teilnahme für eines der oben genannten Module anrechnen lassen. Sie nehmen ein Semester lang teil und absolvieren eine Leistungsprüfung. Dies gilt auch für Masterstudierende im Modul MVK 2 oder MVK 4. Prüfungsanmeldungen wie gewohnt; Ausnahme: für Masterstudierende im Modul MVK 3 ist die Prüfungsanmeldung erst im zweiten Teil des Moduls im kommenden Wintersemester erforderlich.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

Impressum | Datenschutzerklärung